Neue Corona-Varianten wie die hochansteckende Delta-Variante hatten die G20-Finanzminister am Samstagabend auch in der Abschlusserklärung ihres Treffens als "Risiko einer Verschlechterung" der Weltwirtschaft genannt. Außerdem äußerten sich die Vertreter 20 führender Industrie- und Schwellenländer beunruhigt über das unterschiedliche Tempo der Impfkampagnen in aller Welt.
"Wir erkennen die Bedeutung der Zusammenarbeit an, um den Prozess der Impfungen zu beschleunigen", sagte Yellen dazu am Sonntag. Die G20-Staaten hätten das Ziel, bis nächstes Jahr 70 Prozent der Weltbevölkerung gegen Corona zu impfen. Es sei bereits "viel getan" worden, um den Kauf von Impfstoffen für Entwicklungsländer zu finanzieren. Die Welt müsse angesichts der aktuellen Corona-Ausbrüche in diversen Ländern aber noch "etwas mehr tun", beispielsweise Medikamente und Schutzausrüstung bereitstellen.
Ein Expertengremium hatte den G20-Ministern am Freitag dargelegt, die internationale Gemeinschaft müsse deutlich mehr, nämlich mindestens 75 Milliarden Dollar (63 Milliarden Euro) in den kommenden fünf Jahren, investieren, um sich auf die nächste Pandemie vorzubereiten und diese möglichst zu verhindern.
Yellen lenkte den Blick am Sonntag auf die akut anstehenden Herausforderungen. "Während wir uns auf das Mittel- und Langfristige konzentrieren (...), erkennen wir sicher, dass wir auch kurzfristig mehr tun müssen", sagte die US-Finanzministerin.
Die Welthandelsorganisation (WTO), der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hätten dazu eine Taskforce eingerichtet, führte Yellen aus. Die G20-Staaten hätten um einen monatlichen Bericht der Taskforce gebeten und wollten sich unter anderem beim nächsten G20-Finanzminister-Treffen im Oktober ausführlicher mit den Ergebnissen beschäftigen.
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