Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) verwies auf das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts: Es erhöhe den Druck auf die neu gewählte Bundesregierung, "diese ohne großen Aufwand umsetzbare Einzelmaßnahme mit dem höchsten CO2-Einsparpotenzial zu beschließen".
Der Vorsitzende des BUND, Olaf Bandt, betonte auch die Folgen für die Verkehrssicherheit: "Die Zahl der gefährlichen Überholmanöver von Autofahrenden und die damit verbundenen energie- und schadstoffintensiven Beschleunigungen werden deutlich verringert", erklärte er. Zudem trage eine Verringerung der Geschwindigkeiten dazu bei, dass Fahrradfahrende auf Straßen ohne Radweg weniger gefährdet werden.
"Wer die Zahl der schwerverletzten und getöteten Verkehrsunfallopfer senken will, kommt an einem Tempolimit auf der Autobahn nicht vorbei", erklärte auch Michael Mertens von der Gewerkschaft der Polizei NRW. Ein Tempolimit auf der Autobahn würde die Zahl der Verkehrstoten auf der Autobahn um voraussichtlich 20 Prozent senken.
Die Bundesvorsitzende des VCD, Kerstin Haarmann, nannte die deutsche Verkehrspolitik "vollkommen veraltet". Nötig sei ein Bundesmobilitätsgesetz, das nicht das Auto, sondern den Menschen in den Mittelpunkt stellt, forderte sie.
Deutschland ist das einzige Industrieland ohne ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Grüne, SPD und Linke sind dafür, auch hierzulande eins einzuführen; die AfD, die FDP und die Union sind dagegen.
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