Münster. Auch am dritten Hochwasser-Tag sowie am Wochenende sind rund 1000 Einsatzkräfte aus den fünf Kreisen und drei Großstädten des Regierungsbezirks Münster im Katastrophen-Einsatz. Das aktuell größte Hilfs-Kontingent (Stand: Freitag, 12.30 Uhr) stellt der Kreis Steinfurt mit 230 Frauen und Männern. Die Einsatzkräfte aus dem Kreis Steinfurt sind gemeinsam mit Feuerwehrbereitschaften, Wasserrettungs- und Patiententransportzügen aus den Kreisen Borken (170 Personen), Coesfeld (70), Recklinghausen (20), Warendorf (90) und den Städten Bottrop (70), Gelsenkirchen (120) und Münster (10) im Regierungsbezirk Köln eingesetzt. Am Nachmittag bereitete der Krisenstab die Entsendung zweier weiterer Einsatzbereitschaften mit zusätzlich 280 Männern und Frauen vor.
Der Krisenstab der Bezirksregierung Münster koordiniert die Bereitstellung und den Schichtwechsel der Kräfte, über die konkreten Aufgaben entscheiden die Einsatzleitungen vor Ort. Das Spektrum reicht derzeit von der Rettung über Wasserbeseitigung bis zur Betreuung von Evakuierten in Turnhallen. Regierungspräsidentin Dorothee Feller dankte den Einsatzkräften in einem Schreiben an die Oberbürgermeister und Landräte im Regierungsbezirk: „Sie alle leisten eine wichtige, hochqualifizierte und nicht ungefährliche Aufgabe! Die Bürgerinnen und Bürger aus den betroffenen Orten sind unendlich dankbar! Vielen, vielen Dank an alle! Und alles, alles Gute! Kommen Sie alle gesund wieder!“
In den sozialen Medien formiert sich derweil die Hilfsbereitschaft großer Teile der Bevölkerung im Regierungsbezirk. Reiner Dewulf, Leiter der Koordinierungsgruppe des Krisenstabs der Bezirksregierung Münster, appelliert an die Bürgerinnen und Bürger: „Die Hilfsbereitschaft in unserer Region ist beeindruckend. Bitte fahren Sie jedoch keinesfalls auf eigene Faust mit einem Auto voller Sachspenden in die Hochwasser-Gebiete! Damit bringen Sie sich und andere in ernste Gefahr! Am besten erfragen Sie bei Hilfsdiensten oder den Städten und Kreisen vor Ort, wie Sie helfen können.“ In den Hochwasser-Gebieten sind etliche Straßen zerstört, gesperrt oder unpassierbar. In einigen Bereichen sind Strom und Handynetze ausgefallen, in den Evakuierungsgebieten besteht Lebensgefahr. Mehr als 40 Menschen sind infolge der Katastrophe bereits gestorben, etliche werden vermisst. Aktuell sind 25 Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen akut von der Katastrophe betroffen.