"Fünf Minuten vor Ende kam es zu einem Gerangel. Ich bin gleich zu Jordan gelaufen, er war sehr aufgelöst und hat gesagt, dass er wiederholt rassistisch beleidigt worden ist", sagte Kuntz und fügte an: "Das verletzt unsere Werte, das können wir nicht dulden. Daher haben wir uns entschieden, dass wir vom Platz gehen und das dem Schiedsrichter und dem Gegner mitgeteilt."
Honduras' Verband sprach nach der Partie auf Twitter von einem "Missverständnis". Laut Kuntz habe die Mannschaft sich nach dem Abbruch beim DFB-Team entschuldigt. "Damit war das Thema für uns gegessen", sagte Kuntz.
Felix Uduokhai vom FC Augsburg hatte in dem über 3x30 Minuten ausgetragenen Spiel kurz zuvor (84.) den Ausgleich erzielt. Der Olympia-Teilnehmer aus Mittelamerika war durch Douglas Martinez (21.) in Führung gegangen. Als dann Torunarigha beleidigt wurde, verließ das DFB-Team den Rasen.
Torunarigha war bereits im Februar 2020 beim Pokalspiel zwischen Schalke und Hertha mit rassistisch motivierten Beschimpfungen konfrontiert worden. In der Verlängerung hatte der sichtlich aufgebrachte Hertha-Verteidiger damals die Gelb-Rote Karte gesehen. Der 23-Jährige hatte später Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.
Fünf Tage vor dem ersten Gruppenspiel gegen Brasilien am Donnerstag (13.30 Uhr/ARD und Eurosport) gab Kuntz einen ersten Hinweis auf seine mögliche Startelf. Der künftige Stuttgarter Florian Müller stand im Tor, die Viererkette bildeten Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Amos Pieper (Arminia Bielefeld), Uduokhai (FC Augsburg) und David Raum (1899 Hoffenheim), im Mittelfeld agierten Arne Maier (Hertha BSC), Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg) und Anton Stach (Greuther Fürth), den Angriff übernahmen Marco Richter (FC Augsburg), Max Kruse (Union Berlin) und Nadiem Amiri (Bayer Leverkusen).
Am Sonntag fliegt das DFB-Team nach Tokio. Nach dem Auftakt gegen Brasilien in Yokohama geht es in der Vorrunde noch gegen Saudi-Arabien und die Elfenbeinküste.
© 2008-2021 Sport-Informations-Dienst