"Zunächst war bei dieser Katastrophe der Eindruck entstanden, es handele sich um einen großen Starkregen, ohne dass das dramatische Ausmaß kommuniziert worden ist", sagte Landsberg den Zeitungen. Deswegen sind seien viele von der Flutkatastrophe überrascht worden. Erschwerend sei hinzugekommen, dass die Mobilfunknetze sehr schnell ausgefallen seien.
Landsberg schlug vor, die Warnsysteme, die es zu Zeiten des Kalten Kriegs durch Sirenen flächendeckend gab, zu ertüchtigen. Sie sollten mit entsprechender Digitalisierung zum Kommunikationsnetz ausgebaut werden, "das auch noch funktioniert, wenn flächendeckend der Strom ausgefallen ist".
Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) forderte eine bessere Vorbereitung auf extreme Wetterereignisse. "Auch als Lehre aus der Unwetter-Katastrophe im Westen Deutschlands muss die Forschung zu solchen Extremwetter-Ereignissen in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden", sagte sie der Funke Mediengruppe. Ziel müsse eine Verbesserung der Vorhersage und Vorsorge sein.
Im Schnitt hätten sich diese Ereignisse extremer Niederschläge, Hitze oder Sturm in den letzten dreißig Jahren nahezu verdoppelt, sagte Karliczek. Derzeit flössen pro Jahr rund 65 Millionen Euro in die Forschung zu Klimaauswirkungen. "Nach der Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sollten wir darüber nachdenken, die Initiativen im Bund und den Ländern noch einmal zu verstärken", erklärte sie. Es müsse möglich sein, Extremwetter noch genauer in den Regionen vorherzusagen und Risikopläne für Hochwasser und Hitze zu erstellen.
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