"Wir machen weiter, wir werden noch schneller", schrieb Beaune dazu. "Die EU hat die USA nicht nur bei Erstimpfungen überholt", betonte Breton. "Wir sind zur gleichen Zeit offen geblieben und haben die Hälfte unserer Produktion an mehr als 100 Länder exportiert."
Die europäische Impfstoffstrategie und insbesondere die EU-Kommission, welche die Impfstoffbestellungen für die 27 Mitgliedstaaten koordinierte, war zu Anfang des Jahres heftig kritisiert worden. Aufgrund von Lieferengpässen und später erteilten Zulassungen für Impfstoffe war die Impfkampagne deutlich schleppender angelaufen als in Großbritannien und den USA. Im Februar hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen "Fehler" bei der Impfstoffbeschaffung eingestanden.
Zugleich hatte Brüssel insbesondere Großbritannien und den USA aber auch vorgeworfen, die eigene erfolgreiche Impfkampagne zu Lasten anderer Staaten zu fahren. Washington hatte die Ausfuhr von Impfstoff aus US-Produktion gesetzlich unterbunden. London tat dies zumindest indirekt, indem es mit Unternehmen Vorzugsklauseln für den britischen Markt vereinbarte.
In den USA hatte die Geschwindigkeit der Impfkampagne zuletzt trotz breiter Verfügbarkeit von Impfstoffen nachgelassen. Dies ist auch auf weit verbreitete Impfskepsis zurückzuführen. US-Präsident Joe Biden erhob in diesem Zusammenhang harte Vorwürfe gegen die Online-Netzwerke wegen der Verbreitung von Falschinformationen. "Sie töten Menschen", sagte Biden am Freitag über Facebook und andere.
pe/ju
© Agence France-Presse