Der Niederländer konnte seinen zerstörten Boliden aus eigener Kraft verlassen, das Rennen wurde zunächst unterbrochen und nach mehr als einer halben Stunde fortgesetzt. Die Rennleitung sah die Schuld bei Hamilton, der Rekordweltmeister muss am Ende seines nächsten Boxenstopps eine Zehn-Sekunden-Strafe absitzen.
Vor der Copse-Kurve saugte sich Hamilton im Mercedes dicht an Verstappen heran, der erst nach außen und dann nach innen zog. Hamiltons linker Vorderreifen und Verstappens rechtes Hinterrad berührten sich bei hoher Geschwindigkeit. Die beiden Fahrer hatten sich ab dem ersten Meter einen erbitterten Kampf um die Spitzenposition geliefert.
"Ist Max okay?", erkundigte sich Hamilton am Funk bei seinem Renningenieur. Als dieser ihm erste Entwarnung gab, beharrte der Lokalmatador in Silverstone darauf, dass ihm die Kurve gehörte. Tatsächlich lagen die beiden Top-Stars eingangs der Kurve gleichauf, Hamilton auf der kurveninneren Seite bremste früher, Verstappen wollte außen vorbei und lenkte gleichzeitig ein.
"Wenn der Konkurrent mit dem Vorderrad unser Hinterrad in der schnellsten Kurve des Kurses berührt, dann ist das kein Rennunfall mehr - dann ist das ein fahrlässiges, gefährliches Verhalten", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko am Sky-Mikrofon und forderte eine Sperre des Briten: "Hamilton hat unseren Fahrer auf die gefährlichste Weise in die Barriere befördert."
Hamilton ging mit 33 Punkten Rückstand auf Verstappen ins zehnte Saisonrennen. Der 23-jährige Verstappen hatte am Samstag den ersten sogenannten Sprint der Formel-1-Geschichte gewonnen und sich damit die Pole Position gesichert.
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