Ein "junger Mann" habe versucht, Goïta einen "Messerstich in den Rücken zu versetzen", sagte der Moschee-Direktor Latus Tourè zu AFP. Verletzt worden sei bei dem Vorfall aber "jemand anderes". Goïtas Büro gab in einer Erklärung nach dem Attentat bekannt, dass der Präsident bei guter Gesundheit und in Sicherheit sei. Die Sicherheitskräfte hätten einen Angreifer überwältigt.
Wie AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurden zwei Menschen in Zusammenhang mit dem versuchten Angriff festgenommen. Präsident Goïta sprach bei einem TV-Auftritt im Sender ORTM wenig später jedoch nur von einem Angreifer. "Das gehört dazu, wenn man ein Anführer ist, es gibt immer Unzufriedene", sagte er. Es gebe immer jemanden, der versuche, "für Instabilität zu sorgen".
Goïta war Anfang Juni nach einem von ihm angeführten Putsch als Übergangspräsident Malis vereidigt worden. An der vorherigen Regierung war der 37-jährige Oberst zunächst als Vizepräsident beteiligt gewesen. Im Mai setzte er die zivile Spitze jedoch ab, um das Ruder selbst in die Hand zu nehmen. Das Vorgehen wurde international scharf verurteilt. Erst neun Monate zuvor hatte es in Mali einen Putsch gegeben.
Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von starker Instabilität geprägt. Die meist dschihadistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Neben der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich ist auch Deutschland mit der Bundeswehr im Rahmen von Missionen der EU und der UNO in Mali im Einsatz, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen.
gap/bfi
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