Kiel - (ots) - Erste Ablösung der THW-Kräfte in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aus den Ortsverbänden: Eckernförde, Rendsburg, Neumünster, Pinneberg, Lauenburg, Mölln, Ahrensburg, Preetz, Eutin, Lübeck, Kaltenkirchen, Heide, Gadebusch, Hamburg - Nord, Hamburg - Altona und Hamburg - Wandsbek. Heute (25. Juli) erreichen die ersten Einsatzkräfte aus dem nördlichsten THW-Landesverband wieder ihre Heimat. Sie übergeben an ihre Ablösung, die sich heute Nacht auf den Weg ins Krisengebiet macht, um denen zu helfen, die jetzt ihre Hilfe benötigen.
Ihr Auftrag hat sich nicht verändert: Erkunden, Räumen und Bergen. Getreu dem ersten Leitsatz des Technischen Hilfswerk "Wir sind jederzeit bereit, in Deutschland und weltweit zu helfen" setzen sie die Arbeit fort, die ihre Kameradinnen und Kameraden eine Woche zuvor begonnen hatten. Spezialisten aus dem Bereich Baufachberatung geben die notwendige Sicherheit unter den erschwerten Bedingungen zu arbeiten und Kräfte aus dem Bereich Materialerhaltung sorgen Tag und Nacht für einsatzbereite Maschinen. Die Kräfte, welche heute zurück in den Norden verlegen, nehmen neben ihrer Erschöpfung vor allem eine Vielzahl von bleibenden Eindrücken zurück in die Heimat. Ein erfahrener Helfer fasst das Erlebte zusammen: "Ich war in Ahrweiler als Räumgerätefahrer im Einsatz. Wir waren seit Dienstag in der Region und es ist unvorstellbar, was hier passiert ist. Was man vorher auf den Bildern gesehen hatte, war beeindruckend. Doch es hier direkt vor Ort zu sehen, hat noch einen viel stärkeren Eindruck hinterlassen. An manchen Stellen konnte man kaum erkennen, dass hier mal eine Stadt war. Und die enorme Menge an Großfahrzeugen - das war beeindruckend!"
Aus dem Fachzug Materialerhaltung wird berichtet: "Meine Aufgabe war es, Schäden aufzunehmen und an die anderen Helfer unseres Fachzuges zur Reparatur weiterzuleiten. Anschließend haben wir fast alle Geräte und Fahrzeuge von unseren Partnerorganisationen und auch unsere eigenen wieder einsatzbereit übergeben können. Von Schäden durch den Einsatz über Ölfilter bis hinzu provisorische Reparaturen an Schuhen - die Bandbreite war sehr groß. Ich denke, es wird einige Tage dauern, den Einsatz sacken zu lassen. Da ist man dann auch hin- und hergerissen, ob man noch länger weitermachen möchte oder lieber nach Hause will. Andersherum ist man auch froh nach Hause zu kommen, sich auszuruhen und dann wieder bereit zu sein, falls man doch noch einmal hier in den Einsatz fährt."
Die abgelösten Kräfte werden etwa eine Woche im Schadensgebiet Hilfe leisten und dann erneut durch weitere Kameradinnen und Kameraden abgelöst. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Einsatzaufträge der mittelfristigen Einsatzplanung hin zu Wiederaufbau verlagern. Bereits jetzt bauen die Ehrenamtlichen des Technischen Hilfswerks beispielsweise Behelfsbrücken und setzen Infrastruktur wieder instand.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.
Hinweis der Redaktion: Aufgrund der aktuellen Geschehnisse haben wir uns dazu entschlossen, auf Namen der Helferinnen und Helfer bei dieser Veröffentlichung zu verzichten.
Foto: Wir machen uns schmutzig. Quelle: THW MediaTeam Nord