Der leitende Ruder-Bundestrainer Ralf Holtmeyer blickt mit gemischten Gefühlen auf die ersten Wettkampftage bei den Olympischen Spielen in Tokio zurück. Es gehe nun darum, "dass die guten Boote stechen. Das wäre dann auch eine gute Bilanz", sagte der 65-Jährige mit Blick auf die Entscheidungen nach der zweitägigen Pause. Es gebe "vier Medaillenchancen. Ich bin sehr zuversichtlich."
Am Mittwoch wird die olympische Regatta, die aufgrund von Unwetterwarnungen pausiert, auf dem Sea Forest Waterway fortgesetzt. Der Deutschland-Achter ist im Finale am Freitag dabei, der Frauen-Doppelvierer rudert am Mittwoch um eine Medaille. Im Halbfinale stehen Einer-Dominator Oliver Zeidler (Donnerstag) und der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Jonathan Rommelmann/Jason Osborne (Mittwoch).
Allerdings dürfe man nach dem frühen Ausscheiden des Männer-Doppelvierers und der beiden Doppelzweier die "Schatten nicht wegreden". Vor allem beim Doppelvierer "hatten wir es uns ganz anders gedacht", sagte Holtmeyer und übte Selbstkritik mit Blick auf die Corona-Zeit: "Das Jahr länger hätten wir anders nutzen können. Wir hätten mehr Betrieb intern machen müssen."
Die Alternativen im Skull-Bereich seien jedoch "auch nicht so wahnsinnig. Das sind Fragen für den Herbst", sagte Holtmeyer, der nach 35 Jahren beim Deutschen Ruderverband (DRV) nach den Sommerspielen aufhört. Es müsse sich dann "grundsätzlich über den Weg unterhalten" werden, "vielleicht müssen wir auch mal vollkommen neu denken".
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