Der Chef des von der Coronakrise stark getroffenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof, Miguel Müllenbach, hat einen Neustart im Herbst angekündigt. "Wir werden uns Ende Oktober mit unserem Konzept Galeria 2.0 strategisch neu aufstellen", sagte Müllenbach dem "Handelsblatt" vom Montag. Dann werden drei komplett umgebaute Pilotfilialen in Frankfurt, Kassel und Kleve vorgestellt und ein neuer Onlineauftritt. "Insgesamt planen wir mittelfristig Investitionen in Höhe von etwa 600 Millionen Euro."
Künftig soll es dem Vorstandschef zufolge drei Typen von Warenhäusern geben: Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum. Bis zu 60 der 131 Häuser sollen komplett umgebaut werden, der Rest zumindest teilweise. Verkaufsflächen sollen für Serviceangebote umgerüstet werden, etwa für städtische Bürgerdienste, E-Bike-Stationen oder Paketschalter. Das Ganze soll mit einer App vernetzt werden, über die Kundinnen und Kunden auch Angebote von Warenhaus-Partnern buchen können.
In dem neuen Konzept werden die Traditionsmarken Karstadt und Kaufhof wohl keine Rolle mehr spielen: "Wir wollen nach vorne ein Unternehmen mit einer Marke sein", sagte Müllenbach der Zeitung weiter. Damit dürfte es laut "Handelsblatt" auf einen Auftritt unter dem Namen Galeria hinauslaufen, denn der Webshop heißt heute schon Galeria.de.
Der Warenhauskonzern hat nach Angaben von Müllenbach durch die Schließungen in der Pandemie mindestens 1,8 Milliarden Euro an Umsatz verloren. Deshalb verhandle das Unternehmen zurzeit mit dem Staat über einen zweiten Kredit. Der Lockdown sei durch den ersten Kredit in Höhe von 460 Millionen Euro überwunden worden. Aber es sei ungewiss, wie schnell die Umsätze zurückkommen, sagte der Galeria-Chef.
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