Radprofi Maximilian Schachmann (Berlin), sein deutscher Teamkollege Nikias Arndt (Buchholz) und das Fahrerfeld sind beim olympischen Straßenrennen am Sonntag rund um den Mount Fuji von den Zuschauern am Straßenrand komplett überrascht worden. "Wir sind in den Hochsicherheitsbereich am Morgen eingefahren, mit dreifacher Personenkontrolle. Alles war extrem abgesperrt", sagte Schachmann: "Als wir dann aus diesem Park rausgefahren sind, ging das ganze Fahrerfeld hundertprozentig davon aus, dass es keine Zuschauer gibt".
Es kam ganz anders: "Dann kommen wir nach 300 Metern aus diesem Park raus, und da waren einfach nur noch Menschenmassen", erinnert sich Schachmann und berichtet: "Alle im Fahrerfeld haben sich erstmal angeguckt und konnten es überhaupt nicht fassen. Es waren unglaublich viele Menschen teilweise."
Vom Gefühl her sei es aber "nicht schlecht gewesen", meinte Schachmann: "Es hat schon Spaß gemacht." Die Vorab-Infos und das, was von den Fahrern vorgefunden wurde, seien "sehr kontrovers gewesen", ergänzte Arndt: "Da war schon ein großes Staunen im Fahrerfeld. Aber man muss auch sagen, dass der Sport von den Fans lebt."
In den Stadien und Hallen in Tokio dürfen lediglich hohe Würdenträger, Funktionäre und Sponsorenvertreter die Wettbewerbe live verfolgen, Fans sind nicht zugelassen. Ausländische Fans waren bereits im März ausgeschlossen worden.
Die Präfektur Shizuoka, zu der Fuji gehört, ist eine der drei Präfekturen neben Miyagi und Ibaraki, die an der Zulassung von Zuschauern festhalten.
Tokio hatte nach Ausrufung des vierten Notstands die Zuschauer für die Spiele aus den Stadien ausgeschlossen. Eine Entscheidung über die Paralympics (24. August bis 5. September) steht noch aus. Der Notstand in der japanischen Metropole gilt vorerst bis zum 22. August.
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