Befreiungsschlag! Trendwende! Klassenerhalt! Teamgeist!
Nein, solche Töne muss man nicht gleich spucken. Münster hat heute am Freitagabend gegen schwache Magdeburger mit einem Mann mehr gewonnen. Kein Grund gleich abzuheben. Münster hat jetzt nur noch 6 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und ein Spiel mehr im Gepäck. Das sind leider die harten Fakten.
Das Spiel heute Abend hat an das Spiel gegen Großaspach erinnert. Schon vor zwei Monaten hätte Münster zu Hause gewinnen müssen. Damals kam man über ein 1:1 nicht hinaus. Heute schon. Auch weil der einzige 10er, der in der Abwehr spielt, Jürgen Gjasula nach nur 15. Minuten rot kassiert. Diese verflixte 15. Minute, in der Münster normalerweise immer ein Gegentor kassiert. Das ist die Zäsur des Spiels. Ob die Karte übrigens berechtigt war, ist noch ein anderes Thema – Münster kann sich heute auch bei Schiedsrichter Kampka bedanken.
In der 30. Minute zünden die rund 1000 Gästefans dann Bengalos an. Gerade in einer Phase in der Münster immer stärker wurde. Besonders Brandenburger zeigt den Preußenfans mal wieder ein bisschen wie Fußball aussieht. Doch der SCP kann die unfaire Aktion bestrafen: Dadashov schießt in der 36. Minute die Münsteraner in den Fußballhimmel: Scherder passt in die Tiefe auf Özcan, der legt ab auf Brandenburger, welcher sofort in den 16er zu Dada spielt. Ein super Tor!
Dann passiert nicht mehr viel im Spiel, aber Münster ist tatsächlich dem 2:0 nahe, teilweise sieht man gute Kombinationen und sogar Abschlüsse. Hoffmann gilt es wie immer zu loben. In der zweiten Hälfte merkt man dann erstmal nichts davon, dass Magdeburg nur zu 10. ist, Münster verfällt teilweise in alte Fehlermuster.
In der 68. Minute kommt dann die Entscheidung durch Mörschel, der einen Abwehraussetzer am 16er ausnutzen kann. Münster kann das 2:0 über die Bühne bringen, nicht aber ohne dass die eigenen Fans Leuchtfeuer anzünden müssen. Und Wagner kassiert in der 87. Minute auch noch gelb-rot.
Nächste Woche muss Münster der Welt beweisen, dass man heute Abend nicht nur wegen eines Mannes mehr gewonnen hat, sondern weil man es konnte, weil man es wollte. Gegen die Löwen aus München wird das sicherlich schwer, aber man spielt wieder zu Hause. Es gilt.
Foto: pixybay