"Er hat sich einfach überrennen lassen und ist jetzt riesig enttäuscht", sagte DJB-Sportdirektor Hartmut Paulat dem SID, während der bis dahin so starke Ressel nach seiner glatten Niederlage gegen den gebürtigen Tschetschenen Borchashvili nicht mehr reden wollte.
Im Viertelfinale hatte Ressel zuvor unglücklich in der Verlängerung nach Videoentscheidung gegen den späteren Olympiasieger Takanori Nagase verloren, danach zog er mit einem Trostrunden-Sieg über Alan Chubezow ins kleine Finale ein. Seine ersten beiden Gegner Wesam Abu Rmilah aus Palästina und Frank de Wit aus den Niederlanden hatte der frühere EM-Zweite bezwungen. Damit war Ressel am vierten Wettkampftag der erste DJB-Starter, der in Tokio einen Kampf gewann.
Nagase besiegte im Finale Saeid Mollaei, der mit Silber ein kleines Judo-Märchen erlebte. Der gebürtige Iraner war nach der WM 2019 aus seinem Heimatland nach Deutschland geflüchtet, weil er sich trotz des Drucks aus Teheran geweigert hatte, auf einen möglichen Kampf gegen einen israelischen Gegner zu verzichten. Nun holte der Ex-Weltmeister für seine neue Heimat Mongolei eine Medaille.
Für Martyna Trajdos waren die Sommerspiele hingegen bereits nach dem ersten Kampf beendet. Die 32-Jährige aus Zweibrücken, 2019 an gleicher Stelle WM-Dritte, unterlag der 19 Jahre alten Junioren-Weltmeisterin Szofi Ozbas aus Ungarn.
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