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Japan muss reagieren

Japan weitet Gesundheitsnotstand auf vier weitere Präfekturen aus

Eine Woche nach Beginn der Olympischen Sommerspiele in Tokio hat die japanische Regierung wegen der rapide steigenden Corona-Infektionszahlen den Gesundheitsnotstand für die Hauptstadtregion und die Präfektur Okinawa verlängert und auf vier weitere Präfekturen ausgedehnt. Der Notstand gelte nun auch für Tokios benachbarte Präfekturen Chiba, Kanagawa und Saitama sowie für Osaka im Westen des Landes, teilte Ministerpräsident Yoshihide Suga am Freitag mit. 

Für Tokio und Okinawa wurde der Notstand bis zum 31. August verlängert, dort sollte er ursprünglich am 22. August auslaufen. Der Gesundheitsnotstand bringt in Japan jedoch nicht so strenge Restriktionen mit sich wie in anderen Ländern. Unter anderem dürfen Bars und Restaurants keinen Alkohol mehr ausschenken und müssen um 20.00 Uhr schließen, die Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen wird beschränkt.

Regierungschef Suga begründete die Maßnahme mit dem rapiden Vormarsch der hochansteckenden Delta-Variante. Die Neuinfektionen müssten eingedämmt werden, sonst drohe die Zahl der Schwerkranken zu steigen und die Krankenhäuser zu überfordern. 

Nach Angaben von Gesundheitsminister Norihisa Tamura ist die Delta-Variante inzwischen für etwa die Hälfte der neuen Fälle in der Hauptstadt verantwortlich. Dort wurden allein am Freitag rund 3300 Neuinfektionen registriert. Die Organisatoren der Olympischen Spiele meldeten insgesamt 27 neue Infektionsfälle, darunter drei Athleten.

Japan hat eine sehr niedrige Impfquote: Bislang sind erst 25 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. In dem Land zugelassen sind bisher nur die Vakzine von Moderna und Biontech/Pfizer. Das zuständige Gremium des Gesundheitsministeriums gab am Freitag grünes Licht für die Verwendung des Impfstoffs von Astrazeneca für über 40-Jährige. Ab wann er zum Einsatz kommt, war allerdings zunächst unklar.

ans/dja