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China: Massiver Delta-Ausbruch

China kämpft wegen Deltavariante mit stärkstem Corona-Ausbruch seit Monaten

China erlebt wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante derzeit den stärksten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten. In insgesamt 14 Provinzen verzeichneten die Behörden am Samstag einen Anstieg der Infektionsfälle. Derzeit zirkuliere vor allem die Delta-Variante, "wodurch die Herausforderungen der Prävention und Kontrolle noch größer werden", sagte Mi Feng, Sprecher der Nationalen Gesundheitskommission.

Im Juli registrierten die Behörden 328 symptomatische Infektionen - fast genauso viele wie im gesamten Zeitraum von Februar bis Juni. Am Samstag meldeten die Behörden neue Fälle unter anderem in der Provinz Fujian und in der 31-Millionen-Einwohner-Stadt Chongqing. Staatliche Medien zeigten am Samstag Bilder von Bewohnern, die für einen Corona-Test anstanden.

Mittlerweile gehen landesweit über 260 Ansteckungen auf einen Ausbruch in der ostchinesischen Stadt Nanjing zurück. Dort waren am 20. Juli neun Reinigungskräfte am internationalen Flughafen positiv getestet worden. Alle Fälle sind nach Angaben der Behörden auf die ansteckendere Delta-Variante des Virus zurückzuführen. In der Stadt wurde für Samstag die Schließung aller Touristenattraktionen und Kulturstätten angeordnet.

Die hohe Ansteckungsfähigkeit der Delta-Variante in Kombination mit der Urlaubszeit und einem hohen Passagieraufkommen am Flughafen habe zu der schnellen Ausbreitung geführt, sagte am Samstag He Qinghua von der Nationalen Gesundheitskommission.

In der Provinz Jiangzu mit ihrer Hauptstadt Nanjing sind hunderttausende Menschen von Lockdowns betroffen. Alle 9,2 Millionen Einwohner der Provinzhauptstadt sind nach Behördenangaben zwei Mal getestet worden.

Im Pekinger Stadtbezirk Changping, wo bisher zwei Fälle gemeldet wurden, müssen rund 41.000 Menschen in ihren Wohnungen bleiben. In der chinesischen Hauptstadt handelt es sich um die ersten offiziell verzeichneten Corona-Fälle seit sechs Monaten.

Die Touristenstadt Zhangjiajie in der Provinz Hunan, in der eine Handvoll Ansteckungen auf eine Theatervorstellung zurückzuführen sind, verhängte am Freitag eine Ausgangssperre für alle 1,5 Millionen Einwohner und schloss alle Touristenattraktionen, wie aus einer offiziellen Mitteilung hervorgeht. Die Stadt Zhangjiajie ist berühmt für ihre Felsformationen, vor denen Teile des Erfolgsfilms "Avatar" gedreht wurden.  

Die Regierung in Peking verfolgt eine  Null-Covid-Strategie: Treten in einer Stadt oder Provinz kleine Cluster auf, werden die betroffenen Gebiete abgeriegelt und alle Einwohner auf das Virus getestet.

Bis Freitag wurden in China nach Angaben der Gesundheitskommission mehr als 1,6 Milliarden Impfdosen verteilt. Wieviele Menschen inzwischen komplett geimpft sind, teilte die Kommission nicht mit.  

ck/jes