Zuvor waren am Samstag am Rande der westafghanischen Stadt Herat erneute Kämpfe zwischen Regierungstruppen und den radikalislamischen Taliban ausgebrochen. Beamte und Einwohner berichteten von Zusammenstößen in den Außenbezirken Herats. Hunderte Menschen flohen demnach aus ihren Häusern, um in der Nähe des Stadtzentrums Schutz zu suchen.
Wie der Gouverneur von Herat, Abdul Saboor Kani, mitteilte, fanden die meisten Kämpfe in den Bezirken Indschil und Gusara statt. "Wir gehen vorsichtig vor, um Opfer in der Zivilbevölkerung zu vermeiden", sagte Kani.
Die Regierungstruppen flogen am Samstag zudem einen Luftangriff auf ein kleines Krankenhaus in der südlichen Stadt Laschkar Gah in der Provinz Helmand. Das Krankenhaus war laut offiziellen Angaben zuvor von den Taliban eingenommen worden, um dort ihre Verletzten zu versorgen. Einem Behördenvertreter zufolge wurde ein Mensch bei den Angriffen getötet und das Krankenhaus wurde zerstört.
Seit dem Beginn des Abzugs der internationalen Truppen haben die Taliban weite Teile des Landes am Hindukusch erobert. Seit dieser Woche liefern sich die Islamisten und Regierungstruppen Gefechte in den Außenbezirken von Herat, der drittgrößten Stadt Afghanistans mit 600.000 Einwohnern.
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© Agence France-Presse