"Es hat an allem gefehlt, Mut, Überzeugung. Wir sind nie in die Struktur reingekommen. Wenn man ehrlich ist, hat nichts zusammengepasst", klagte Stürmerin Lisa Altenburg, "es ist ein Tag, den man gerne aus dem Gedächtnis streicht." Auf die Frage, was von Olympia in Tokio bleibe, antwortete die 31-Jährige unter Tränen: "Nicht viel."
Agustina Albertarrio (27.) und Maria Victoria Granatto (29.) mit einem Doppelschlag kurz vor der Halbzeitpause sowie Valentina Raposo Ruiz de los Llanos (52.) mit dem dritten Treffer besiegelten das Aus. Für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) war es bei Sommerspielen die vierte Niederlage in Folge gegen die "Löwinnen".
"Wir haben keine Lösungen gefunden", meinte Reckinger, "und zu viele technische Fehler gemacht." Die Enttäuschung zu verarbeiten, werde "eine Weile dauern". So ein Erlebnis mache die junge Mannschaft aber "stärker für die Zukunft".
Die "Danas", die sich in der Vorrunde souverän durchgesetzt und nur gegen Weltmeister und Topfavorit Niederlande 1:3 verloren hatten, durften sich zunächst bei ihrer Torfrau Julia Sonntag bedanken, dass sie nicht schon früh in Rückstand gerieten.
Bei Temperaturen von über 30 Grad im Oi Hockey Stadium wurde die Dominanz der Südamerikanerinnen im zweiten Viertel immer größer, das 0:1 kurz vor der Halbzeit war die logische Folge. Der zweite Gegentreffer nach der fünften Strafecke nur zwei Minuten später sorgte für weiteren Frust.
Die deutschen Weltranglistendritten, die leicht favorisiert in das Duell gegangen waren, taten sich auch in der zweiten Hälfte schwer und kamen kaum zu Torchancen - trotz Dauer-Ballbesitz. Der erste Sieg bei Olympia gegen Argentinien seit Atlanta 1996 gelang nicht mehr, die sechste argentinische Strafecke zerstörte acht Minuten vor Schluss die letzten Hoffnungen.
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