Eine Million Elektrofahrzeuge seien ein erstes, wichtiges Ziel "und ich freue mich, dass wir dieses gemeinsam erreicht haben", erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Um die Klimavorgaben bis 2030 zu erreichen, müsse Deutschland allerdings noch ambitionierter werden: "14 Millionen E-Fahrzeuge bis 2030 muss laut Experten das neue Ziel lauten."
"Unser Verkehr wird unumkehrbar auf erneuerbare Energien umgestellt", zeigte sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) überzeugt. Er bekräftigte, der sogenannte Innovationsbonus für den Kauf eines E-Autos werde bis Ende 2025 verlängert.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) betonte, eine Million Elektroautos stünden für millionenfach weniger CO2-Emissionen im Verkehr. Sie warb für den Kauf: "Wer auf ein Elektroauto umsteigt, spart obendrein Geld. Langfristig ist das Stromladen nämlich billiger als das Tanken an der Zapfsäule."
Die Wartungskosten eines E-Autos seien außerdem viel geringer als beim Verbrenner. "Nicht zuletzt verursachen Elektrofahrzeuge weniger Lärm und schädliche Abgase und erhöhen so die Lebensqualität in unseren Städten", erklärte Schulze.
Seit Mitte 2020 hat die Verbreitung von Elektrofahrzeugen laut Regierung einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Das zweite Halbjahr 2020 war geprägt von neuen Rekorden bei den monatlichen Neuzulassungen; in den ersten sieben Monaten 2021 wurden mit mehr als 350.000 Elektro-Pkw etwa so viele E-Fahrzeuge neu zugelassen wie im gesamten Jahr 2020.
E-Auto-Käufer erhalten aktuell je nach Listenpreis und Antriebsart (Plug-in-Hybrid oder Batterie) Prämien zwischen 5625 Euro und 9000 Euro beim Kauf. Ab der Erstzulassung ist der Käufer oder die Käuferin eines neuen Elektroautos zudem für zehn Jahre von der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Die Regierung hatte den 2016 beschlossenen und ursprünglich bis zum Ende des Jahres 2021 befristeten Umweltbonus im Sommer 2020 als Innovationsprämie bis Ende 2025 verlängert und verdoppelt.
Das Verkehrsministerium will auch die Ladeinfrastruktur ausbauen, um Elektroautos attraktiver zu machen. Ziel sei, dass bis Ende 2023 der nächste Schnellladepunkt überall im Land "in wenigen Minuten" erreichbar sei. Der Aufbau von 30.000 öffentlich zugänglichen Ladestationen soll in Kürze mit einem 500 Millionen Euro schweren Programm gefördert werden. Auch die Ladeinfrastruktur am Arbeitsplatz sowie private Ladevorrichtungen sollen mehr gefördert werden.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur gilt als zentrale Stellschraube, um mehr Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Nach Angaben des Autoindustrieverbands VDA vom Mai gab es damals knapp 42.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte - weniger als von der EU empfohlen, die maximal zehn E-Pkw pro Ladepunkt anvisiert. Laut VDA kommen in Deutschland aktuell 17 E-Autos auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt.
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