Nagelsmann weiter: "Ich spiele jedes Spiel, um es zu gewinnen, ganz egal welches. Denn ich hasse es, wenn man etwas mit der Gleichgültigkeit spielt, ob man gewinnt oder verliert." Das gelte im Übrigen auch für "Mensch ärgere dich nicht" im Kreise seiner Familie. Nagelsmann: "Ich kann es vielleicht akzeptieren, dass ich mal verliere. Aber wenn ich anfange, verlieren zu können, bin ich kein Gewinner mehr."
Der Coach, der einen Fünfjahresvertrag beim deutschen Klassenprimus unterzeichnete, gab außerdem einen Einblick in seine Gefühlswelt nach seinem Wechsel von RB Leipzig an die Isar. "Jeder weiß, dass ich schon als Spieler davon geträumt habe, für diesen Verein aufzulaufen. Das hat zwar nicht ganz geklappt, aber das kommt meinem Lebenstraum schon sehr nah", äußerte er.
Es sei ein schönes Gefühl, jetzt in München zu sein. "Aber wohlig und warm wird es erst, wenn ich Titel gewinne. Erst dann bin ich wirklich beim FC Bayern angekommen. Bis es so weit ist, ist es ein unvollendetes Gefühl", betonte der Fußballlehrer, der in vier Saison-Vorbereitungsspielen noch keinen Sieg mit dem deutschen Vorzeigeklub feiern konnte. Am Freitag tritt Nagelsmann mit den Bayern in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals beim Oberligisten Bremer SV zum ersten Pflichtspiel an.
Der Fußballlehrer hat sich einen besonderen Umgang mit Sieg und Niederlage zu eigen gemacht. "Teile Siege – aber teile niemals Niederlagen", zitiert er einen Satz, den er vor Jahren gehört und stets beherzigt habe. Wenn etwas schiefläuft, wolle niemand etwas damit zu tun haben: "Dann musst du als Trainer aber erst recht das Licht auf dich ziehen, um zu zeigen, dass du alles unter Kontrolle hast und weißt, was zu tun ist."
Bei Erfolgen sei indes ein anderes Verhalten als Coach angezeigt, da müsse man sich zurücknehmen, "weil jeder Spieler einen Teil des Lichtstrahls verdient hat. Da mache ich einen Schritt nach hinten und lasse die Jungs vor". Siege, so Nagelsmann, seien "zunächst der Moment der Spieler. Sie haben den Erfolg auf dem Platz erreicht".
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