Osnabrück. Bis Ende Juli haben die Industrie- und Handelskammern in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung rund 195.000 neue Ausbildungsverträge eingetragen, wie Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) bestätigte. "Damit liegen wir knapp über den Zahlen des Vorjahres", sagte Adrian. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt bleibe jedoch herausfordernd.
Der Grund: Betriebe können nach wie vor viele Ausbildungsplätze nicht besetzen, weil es keine Bewerberinnen und Bewerber gibt, so Adrian. In einem Punkt habe sich die Situation jedoch zum Positiven gedreht: "Unternehmen können wieder betriebliche Praktika anbieten", sagte der DIHK-Präsident. Dass Betriebe und Interessenten sich nicht richtig kennenlernen konnten, sei eines der Hauptprobleme in der Pandemie gewesen.
Adrian hofft, dass unter diesen Voraussetzungen bis Ende des Jahres noch zahlreiche Ausbildungsverträge hinzukommen. Laut Bundesagentur für Arbeit waren im vergangenen Jahr bundesweit insgesamt 60.000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. "Sowohl in den Ausbildungsbetrieben als auch in den IHKs sind alle hoch motiviert, die Situation noch zu verbessern. So gibt es zahlreiche Aktivitäten, mit denen wir auf verschiedenen Kanälen zeigen, wie attraktiv die duale Ausbildung und damit dieser praxisnahe Einstieg ins Berufsleben ist", so der DIHK-Präsident. Es gebe deutliche Anzeichen dafür, dass der Abwärtstrend in Sachen Ausbildungsverträge gestoppt sei und sich eine Aufholjagd abzeichne.
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