Auch der Ost-Beauftragte der Bundesregierung und CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz zeigte sich unzufrieden. "Als Union haben wir es bisher nicht geschafft, den Bürgern deutlich zu machen, dass wir mit Armin Laschet das beste Personalangebot und das beste inhaltliche Angebot haben", sagte er der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf. "Da müssen wir nachlegen."
Trotz sinkender Umfragewerte sei für die Union gut sechs Wochen vor der Wahl nichts verloren, sagte Wanderwitz. "Mein Gefühl ist, viele Wähler wissen noch gar nicht so wirklich, wem sie das Land nach Angela Merkel anvertrauen wollen. Da muss die CDU herausarbeiten, dass Rot-Rot-Grün oder eine Ampel unser Land in eine linke Sackgasse führen würden."
Die Umfragewerte für die Union und insbesondere für den Kanzlerkandidaten Laschet waren in den vergangenen Wochen gesunken. Eine aktuelle Forsa-Umfrage sieht die CDU/CSU bei 23 Prozent - und damit nur noch knapp vor den Grünen (20 Prozent) und der SPD (19 Prozent). Laschet kam in der Umfrage nur noch auf zwölf Prozent Zustimmung.
Ministerpräsident Günther warnte seine Partei aber vor einer Debatte über den Kandidaten. "Die Frage, wer für uns als Spitzenkandidat in den Wahlkampf zieht, haben wir als Union beantwortet", betonte Günther. "Wir sind klug beraten, jetzt alle an einem Strang zu ziehen." Den Appell zur Geschlossenheit bezog er ausdrücklich auch auf die CSU. "Denn ein gemeinsamer Erfolg, den wir mit Geschlossenheit erreichen, ist auch ein Erfolg für die CSU", sagte Günther.
Als Grund für die bisherigen Schwierigkeiten der Union im Wahlkampf nannte der CDU-Politiker die Hochwasserkatastrophe, welche Laschets Aufmerksamkeit erfordert und ihn am Wahlkampf gehindert habe. "Dadurch darf man in den Umfragen einen gewissen Hänger haben", so Günther. "Aber Hänger heißt auch, dass es wieder aufwärts gehen muss."
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