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Keine weiteren Bahnstreiks

Fahrgäste der Bahn müssen bis Anfang kommender Woche nicht mit neuen Streiks rechnen.

"Am Wochenende wird die GDL zu keinem Streik aufrufen", teilte die Lokführergewerkschaft am Freitag mit. Stattdessen werde es am Dienstag eine Protestveranstaltung vor dem Bahntower in Berlin geben, um "dem Management die rote Karte zu zeigen", sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Er drohte mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen, sollte die Bahn nicht "schnellstens ein verhandelbares Angebot" vorlegen.

Den am Freitagmorgen zu Ende gegangenen Streik nannte Weselsky auf einer Pressekonferenz in Berlin "sehr erfolgreich" und sprach von einer großen Solidarität der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner "über alle Berufsgruppen hinweg". Nicht nur GDL-Mitglieder, sondern auch Nichtmitglieder hätten "Flagge gezeigt".

Die Bahn hatte zuvor erklärt, die GDL habe ihr Streikziel verfehlt. So hätten nur rund 5400 Lokführer von insgesamt etwa 19.700 DB-Triebfahrzeugführern die Arbeit niedergelegt.

Diese Darstellung wies Weselsky auf der Pressekonferenz scharf zurück: Zahlreiche Beschäftigte seien "in Ruhezeit oder im Urlaub" gewesen und hätten daher gar nicht streiken können. Vielmehr habe die Bahn ihr Versprechen nicht halten können, im Fernverkehr 25 Prozent der Züge und im Regionalverkehr 40 Prozent weiterhin anzubieten.

Wie Weselsky bekräftigte, hält die Gewerkschaft an ihrer Forderung fest, bereits 2021 eine Lohnerhöhung zu erzielen, außerdem fordert sie eine Corona-Prämie. Beides lehnt die Bahn bislang ab; sie will erst ab 2022 mehr Geld zahlen.

hcy/ilo