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Afghanistan: Baerbock fordert Schutz von Frauenrechtlerinnen

Es muss alles getan werden, um Leben zu retten.

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock fordert angesichts des Vorrückens der radikalislamischen Taliban in Afghanistan, dass die Bundesregierung alles tun müsse, um Leben zu retten. "Die Leben von Botschaftsangehörigen und Ortskräften, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen, von Frauenrechtlerinnen sind akut bedroht", sagte sie am Sonntag der "Süddeutschen Zeitung". Sie verwies auf einen Bericht der Frauenrechtsorganisation medica mondiale, wonach Dutzende afghanische Frauenrechtlerinnen, die für die Organisation gearbeitet hätten, nun in Kabul festsäßen.

Medica mondiale forderte schnelle Ausreisemöglichkeiten für die etwa 90 Frauen und ein Aufnahmeprogramm für diejenigen, die sich in Afghanistan für Menschenrechte einsetzten. "Die Bundesregierung hat diese Frauenrechtsaktivistinnen 20 Jahre lang gefördert, sie ermutigt, öffentlich für Frauenrechte einzustehen, und sich ihre Erfolge auf die Fahnen geschrieben", erklärte ihre Gründerin Monika Hauser. Die Frauen gelten laut "Süddeutscher Zeitung" nicht als Ortskräfte und haben darum offiziell keinen Anspruch, aus dem Land gebracht zu werden.

Baerbock sagte der Zeitung, ihr Schutz dürfe nicht "an bürokratischen Definitionen oder an dem naiven Glauben scheitern, es seien jetzt noch die üblichen Visa-Verfahren möglich."

Die Taliban drangen am Sonntag bis in Vororte von Kabul vor. Sie kündigten an, innerhalb der nächsten Tage die Kontrolle über die Stadt übernehmen zu wollen.

smb/pw