Die Lufthansa hatte in der Corona-Krise mit der Bundesregierung und der EU-Kommission ein insgesamt neun Milliarden Euro schweres staatliches Rettungspaket ausgehandelt - drei Milliarden Euro als Darlehen der staatlichen Förderbank KfW und sechs Milliarden Euro aus dem WSF. Von diesen sechs Milliarden Euro wurden 5,7 Milliarden Euro als stille Einlage gewährt, weitere 0,3 Milliarden Euro bekam die Lufthansa durch den Erwerb von Aktien - der WSF baute so die Beteiligung von 20 Prozent auf.
Im Gegenzug musste die Lufthansa Start- und Landerechte abgeben, der Bund entsandte zwei Manager in den Aufsichtsrat der Airline, und zwar die Chefin des Hamburger Hafens, Angela Titzrath, und den ehemaligen Chef des Flughafens München, Michael Kerkloh.
Die Aktien im Besitz des WSF werden nun über den Börsenmarkt verkauft, wie ein Sprecher der Finanzagentur sagte. Dies dauere mehrere Wochen.
Die Lufthansa hatte Anfang August ihre Quartalsbilanz vorgelegt; sie konnte ihren Verlust von April bis Juni dank steigender Passagierzahlen und Buchungen auf minus 756 Millionen Euro im Vergleich um Vorjahreszeitraum halbieren. Die Fluggesellschaft erwartet zudem eine weiter positive Entwicklung. Der WSF werde den Konzern "weiterhin entsprechend seiner Position als wesentlicher Aktionär begleiten", teilte die Finanzagentur mit.
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