Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem letzten Quartal vor Beginn der Einschränkungen aufgrund der Pandemie, waren allerdings 1,2 Prozent oder 564.000 Menschen weniger erwerbstätig, wie das Bundesamt weiter ausführte. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2020 blieb die Zahl der Erwerbstätigen mit einem Plus von 4000 Menschen nahezu unverändert. "Der Beschäftigungsrückgang im Vorjahresvergleich hat sich damit nicht weiter fortgesetzt", erklärte das Bundesamt.
Zu beachten ist nach Angaben der Statistiker allerdings, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch zu einer erhöhten Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigenzahlen führen. Die massiv gestiegene und wieder gesunkene Kurzarbeit wirkt sich dabei aber nicht auf die Erwerbstätigenzahlen aus, da Kurzarbeitende unabhängig vom Ausmaß der Kurzarbeit weiter als Erwerbstätige zählen und nicht als Erwerbslose.
Beschäftigungsgewinne gab es im zweiten Quartal 2021 nun vor allem im Dienstleistungsbereich mit einem Plus von 104.000 Erwerbstätigen (0,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahresquartal. Die größten absoluten Beschäftigungsgewinne hatte dabei laut Bundesamt der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit plus 250.000 Erwerbstätigen, gefolgt von den Unternehmensdienstleistern (plus 34.000), zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört, sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 29.000).
Einen "größeren Beschäftigungsrückgang" verzeichnete laut Bundesamt dagegen weiterhin der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Hier waren 175.000 Menschen (minus 1,8 Prozent) weniger erwerbstätig als im Vorjahresquartal. Auch im produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe sank die Erwerbstätigenzahl im zweiten Quartal 2021 und ging um 124.000 zurück. Im Baugewerbe konnten hingegen weiterhin Beschäftigungsgewinne erzielt werden - hier wurden 39.000 Erwerbstätige mehr gezählt.
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