Kreis Coesfeld - Wie verbindend und unterhaltsam eine gemeinsame Müll-Sammelaktion sein kann, erfuhren nun 18 Familien mit Fluchthintergrund aus Coesfeld und Coesfeld-Lette. Nachdem die korrekte Mülltrennung erfolgreich geprobt worden war, stellte ein gemeinschaftliches Mittagessen den Abschluss des vom Kommunalen Integrationszentrum und der Stadt Coesfeld gemeinsam getragenen Kursreihe „Wohnen in Deutschland“ dar.
Nachdem das Projekt „Wohnen in Deutschland“ im Jahr 2017 in Billerbeck das erste Mal erfolgreich stattgefunden hatte, konnten in diesem Jahr auch Geflüchtete aus Coesfeld und Coesfeld-Lette am Projekt teilnehmen. Menschen unterschiedlichster Nationen kamen bei den Treffen zusammen, lernten Gepflogenheiten über das Leben in Deutschland kennen und erweiterten ihre Sprachkenntnisse – bevor sie schließlich ihr wohlverdientes Teilnahmezertifikat erhielten. Die inhaltliche Gestaltung, aber auch die praktische Umsetzung erfolgte durch Heike Engelmann vom Sozialwerk St. Georg und Britta Siepmann von der Integrationsagentur des DRK-Kreisverbandes Coesfeld.
Während der Treffen wurden Fragen zu Themen des alltäglichen Lebens und Wohnens gemeinsam mit den Teilnehmenden in leichter Sprache bearbeitet. Unterstützt wurde die praktische Arbeit durch Bebilderung der einzelnen Themen, so konnte der Zugang für alle Teilnehmenden gewährleistet werden – unabhängig von den bereits vorhandenen Sprachkenntnissen.
Neben Fragen zu den Themen „Hausordnung“ und „Versicherungen“ interessierten sich die Teilnehmenden aus Lette vor allem für das Thema „Mülltrennung“. Heike Engelmann und Britta Siepmann erläuterten auch deshalb ganz lebensnah, wie man dabei vorgeht. Damit die neu gewonnenen Erkenntnisse möglichst nachhaltig bleiben, wurde nun der Praxistermin an der Bruchstraße in Lette angeboten. Die Kursteilnehmer, die Anwohner der Bruchstraße, aber auch weitere Interessierte fanden sich zusammen, um nach einer theoretischen Anleitung durch Heike Engelmann den eigenen Hausmüll zu sortieren. Im Vorfeld wurden sogar neue Mülltonnen für die Unterkünfte organisiert. „Wir hoffen, dass das Zertifikat und das Wissen über das ‚Wohnen in Deutschland‘ Geflüchteten dabei hilft, potentielle Vermieter zu überzeugen – und ein Anreiz für Vermieter ist, Wohnungen an Geflüchtete zu vergeben“, so Andreas Kolm von der Stadt Coesfeld, der sich zusammen mit Engelmann und Siepmann im Vorfeld um die Organisation des Praxistages gekümmert hatte.
Mitglieder der Flüchtlingsinitiative Lette und Flüchtlingsbetreuer des DRK-Kreisverbandes Coesfeld unterstützten den Praxistermin und stehen auch im Nachhinein als Ansprechpartner für die Zielgruppe zur Verfügung.
Aufmacherfoto: In diesem Jahr konnte das Projekt „Wohnen in
Deutschland“ sowohl in Coesfeld und in Coesfeld-Lette angeboten werden;
der Praxistermin bildete den krönenden Abschluss
Foto: Kreis Coesfeld, Veronika Ueing