Nach der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban fliegen Deutschland und andere Staaten in einer dramatischen Evakuierungsaktion derzeit ununterbrochen eigene Staatsbürger und afghanische Ortskräfte aus. Über eine Luftbrücke der Bundeswehr wurden nach Angaben der Streitkräfte bis Freitagmorgen schon mehr als 1600 Menschen vom Flughafen in Kabul in Sicherheit gebracht.
Die Evakuierten werden in die usbekische Hauptstadt Taschkent geflogen und von dort mit Chartermaschinen weiter nach Deutschland gebracht. Die Bundesregierung sicherte afghanischen Ortskräften, die früher etwa für die Bundeswehr arbeiteten und unter den Taliban um ihr Leben fürchten müssen, eine Aufnahme zu. Gleiches gilt für deren engere Familie sowie weitere besonders gefährdete Afghanen, etwa Frauenrechtlerinnen oder Juristinnen.
Die Bundesländer erklärten sich parallel zur Unterbringung der aus Afghanistan geflüchteten Menschen bereit. Am Donnerstag war nach Angaben der Bundeswehr bereits eine erste Gruppe ehemaliger Ortskräfte samt Angehörigen in Hamburg angekommen. Es handelte sich demnach um 19 Menschen, darunter sieben Kinder. Reservisten aus Hamburg holten sie mit Bussen vom Frankfurter Flughafen ab und brachten sie in eine Erstaufnahmeeinrichtung der Hansestadt.
bro/cfm
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