Im Gedränge vor dem Kabuler Flughafen sind sieben Afghanen ums Leben gekommen. Wie das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mitteilte, versammelten sich erneut tausende Menschen vor dem Flughafen in der afghanischen Hauptstadt, um das Land nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban zu verlassen. Ein Sprecher bezeichnete die Bedingungen vor Ort als "nach wie vor äußerst schwierig".
"Unsere Gedanken sind bei den Familien der sieben afghanischen Zivilisten, die leider in der Menschenmenge in Kabul ums Leben gekommen sind", fügte der Sprecher hinzu. London bemühe sich, die Lage "so sicher wie möglich zu gestalten".
Die Taliban waren nach einem raschen Eroberungsfeldzug am Sonntag der vergangenen Woche in Kabul einmarschiert und damit knapp 20 Jahre nach dem Einmarsch westlicher Truppen in Afghanistan an die Macht zurückgekehrt. Zehntausende Menschen versuchen derzeit, aus dem Land zu fliehen.
Die US-Botschaft in Kabul hatte am Samstag auf ihrer Internetseite gewarnt: "Aufgrund potenzieller Sicherheitsbedrohungen vor den Toren des Flughafens Kabul raten wir US-Bürgern, derzeit nicht zum Flughafen zu reisen und die Tore des Flughafens zu meiden." Auch das Auswärtige Amt in Berlin beschrieb die Situation am Flughafen am Samstag als "gefährlich" und "volatil" und warnte davor, zu dem Airport zu kommen.
Wie gefährlich und chaotisch die Lage rund um den Flughafen ist, zeigte sich auch daran, dass US-Soldaten am Freitag mit Hubschraubern losfliegen mussten, um 169 Menschen sicher zum Flughafen zu bringen. Grund sei eine "große Menschenmenge" vor dem Flughafen gewesen, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby.
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