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Private Airlines helfen bei Evakuierungen

USA verpflichten private Airlines zu Hilfe bei Evakuierungen aus Afghanistan

Die USA haben eine Beteiligung ziviler Fluggesellschaften an ihrer Rettungsaktion für zehntausende Staatsbürger und Afghanen aus Kabul angeordnet. Wie das Pentagon am Sonntag mitteilte, aktivierte Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem äußerst seltenen Schritt die sogenannte zivile Reserve-Luftflotte (CRAF). Demnach sollen 18 Passagierflugzeuge von US-Fluggesellschaften wie Delta und American Airlines die Armee beim Weitertransport von aus Kabul geretteten Menschen unterstützen. 

An dem US-Evakuierungseinsatz sind bereits dutzende US-Militärmaschinen beteiligt, die Schutzbedürftige aus Kabul zu US-Luftstützpunkten in der Golfregion sowie zur US-Luftwaffenbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz bringen. Die Flugzeuge der privaten Fluggesellschaften sollen nach Angaben des Pentagon beim Weitertransport der Geretteten von den Luftstützpunkten in Bahrain, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten in ihre Zielländer helfen. 

Nach Angaben des Pentagon flog die US-Armee seit Beginn der Rettungsaktion am 14. August rund 17.000 Menschen aus Kabul aus, davon 2500 US-Bürger. Nach Angaben des Weißen Hauses befinden sich noch bis zu 15.000 weitere US-Bürger in Afghanistan. Hinzu kommen 50.000 bis 60.000 afghanische Ortskräfte und ihre Familienmitglieder. 

Die USA wollen ihren Truppeneinsatz spätestens am 31. August beenden. Die EU und Großbritannien halten eine Rettung aller Schutzbedürftigen aus Afghanistan bis zu diesem Zeitpunkt allerdings für völlig unrealistisch.

Der CRAF-Mechanismus wurde in der Geschichte der USA erst zweimal in Kraft gesetzt: Das erste Mal während des Golfkriegs 1990 bis 1991 und das zweite Mal im Zusammenhang mit der Invasion im Irak 2003. 

isd/jes