Wie die Statistiker nun ausführten, wurde im zweiten Quartal - bedingt durch die zunehmenden Lockerungen im Rahmen der Pandemie - deutlich mehr konsumiert als zu Beginn des Jahres. Im ersten Quartal war die Wirtschaftsleistung nach neuen Angaben des Bundesamtes um 2,0 Prozent zurückgegangen.
Die privaten Konsumausgaben waren im zweiten Quartal preis-, saison- und kalenderbereinig 3,2 Prozent höher als im Dreimonatszeitraum von Januar bis März. Der Staat erhöhte seine Konsumausgaben um 1,8 Prozent. Zudem wurde laut Statistik auch etwas mehr investiert als zu Jahresbeginn: Die Investitionen in Ausrüstungen - also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - stiegen ebenso wie die Bauinvestitionen um 0,3 Prozent.
Auch der Handel mit dem Ausland legte im Vergleich zum ersten Quartal zu: Ins Ausland wurden 0,5 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert; die Importe stiegen im Vorquartalsvergleich um 2,1 Prozent.
Bezogen auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche zeigte sich im zweiten Quartal den Statistikern zufolge ein "gemischtes Bild": Während die Bruttowertschöpfung in den Bereichen Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit (3,8 Prozent) und Handel, Verkehr, Gastgewerbe (1,1 Prozent) "deutlich" zulegte, stieg sie im Baugewerbe gegenüber dem ersten Quartal nur noch leicht (0,1 Prozent). Für das Verarbeitende Gewerbe wurde ein Rückgang der Bruttowertschöpfung um 1,3 Prozent verzeichnet.
Im Vorjahresvergleich lag das BIP nach Angaben des Bundesamtes preis- und kalenderbereinigt mit einem Plus von 9,4 Prozent deutlich höher als im zweiten Quartal 2020, als die Wirtschaftsleistung infolge der Corona-Krise massiv zurückgegangen war.
Doch Trotz der Erholung lag das Bruttoinlandsprodukt noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau: Gegenüber dem vierten Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise, war die Wirtschaftsleistung laut Bundesamt noch 3,3 Prozent geringer.
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