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Staat verbucht Defizit

Der Staat verbucht im ersten Halbjahr zweithöchstes Defizit seit der Wiedervereinigung

Wegen der Coronakrise hat der deutsche Staat im ersten Halbjahr dieses Jahres mit einem Defizit von knapp 81 Milliarden Euro abgeschlossen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Das war ein deutlich höheres Minus als im Vergleichsquartal des Vorjahres, als das Defizit bei annähernd 48 Milliarden Euro gelegen hatte. Es war zugleich das zweithöchste Defizit in einem ersten Halbjahr seit der Wiedervereinigung 1990.

Ein höheres Minus in den ersten sechs Monaten war laut Bundesamt nur 1995 verzeichnet worden, als die Schulden der Treuhand in den Staatshaushalt übernommen worden waren. Die Statistiker betonten zugleich, dass sich aus den Halbjahres-Ergebnissen "generell nur begrenzt Rückschlüsse auf das Jahresergebnis" ableiten lassen. In diesem Jahr gelte dies wegen der Unsicherheiten hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie noch einmal besonders.

Das Defizit im ersten Halbjahr 2021 war demnach einem Anstieg der Ausgaben für die Pandemiebekämpfung zuzuschreiben. Diese erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent auf etwa 879 Milliarden Euro. Laut Bundesamt trugen dazu maßgeblich etwa die Kosten für die Überbrückungshilfen an Unternehmen, für den Kauf von Impfstoffen und Schutzausrichtung, Kurzarbeitergeld, Kinderbonus sowie Ausgleichszahlungen für die Krankenhäuser bei.

Die Einnahmen des Staaten stiegen parallel dazu lediglich um 3,1 Prozent auf in etwa 798 Milliarden Euro. Die Steuereinnahmen erhöhten sich im ersten Halbjahr zwar um 4,3 Prozent. Wegen des massiven Einbruchs im ersten Halbjahr 2020, das als Vergleich dient, nahm der Staat damit aber immer noch 2,1 Prozent weniger an Steuern ein als im Vergleichszeitraum des Vorkrisenjahres 2019.

bro/pw