Söder sagte den Zeitungen, entweder rutsche Deutschland mit der Bundestagswahl "nach links" oder aber das Land bleibe "bürgerlich stabil". Zu Kritik aus der Schwesterpartei CDU, er unterstütze den gemeinsamen Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) nicht ausreichend, sagte der bayerische Ministerpräsident: "Die Verantwortung für die Umfragen liegt nicht in Bayern." Während er und die CSU für Laschet kämpften, würde er sich "ehrlich wünschen, dass sie auch in der CDU mehr für ihn werben".
Einem immer wieder ins Gespräch gebrachten Austausch es Kanzlerkandidaten erteilte Söder eine Absage. "Die Wahlzettel sind gedruckt und die Wahlplakate geklebt, da macht es keinen Sinn, über einen Kandidatentausch zu reden." Söder hatte sich mit Laschet einen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur geliefert. Sein Angebot sei damals "auf eine breite Zustimmung an der CDU-Basis gestoßen", sagte er. "Die CDU-Führung hat aber am Ende anders entschieden. Das ist in Ordnung, und damit für mich erledigt."
Bundestagspräsident Schäuble sagte zur Lage der CDU/CSU im Wahlkampf, wenn es "Spitz auf Knopf" stehe, "dann kämpft man". "Jetzt müssen wir in der Union uns um unseren Kanzlerkandidaten scharen, ihn unterstützen und ihn nicht durch Sticheleien schwächen", sagte er der "Rheinischen Post" vom Donnerstag.
Forderungen nach einem Austausch des Kanzlerkandidaten halte er "für ganz falsch", fügte Schäuble hinzu. "Die Union hat mit Abstand das beste Angebot. Das müssen wir im Wahlkampf geschlossen klar machen."
Ziel müsse es sein, "mit möglichst großem Abstand stärkste Fraktion zu werden", unterstrich Schäuble. "Danach werden wir mit den anderen demokratischen Parteien reden."
In den Umfragen hatte die Union zuletzt verloren, während die SPD zulegen konnte. Erstmals seit 15 Jahren überholten die Sozialdemokraten in der wöchentlichen Umfrage des Instituts Forsa die CDU/CSU. In anderen Erhebungen sind die Konkurrenten gleichauf.
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