Berlin müsse bei den radikalislamischen Taliban auf die Einhaltung der Menschenrechte und die Gewährung zivilgesellschaftlicher Freiheiten dringen. "Entwicklung braucht Mitsprache und Freiheit", betonte Pruin.
Die Bundesregierung solle sich zusammen mit der EU zudem dafür einsetzen, dass die neuen Machthaber in Kabul humanitären Organisationen Zugang gewähren. "Afghanistan ist schon seit vielen Jahren auf Hilfe von außen angewiesen, das wird nun unter den Taliban schwieriger", sagte Pruin. Dennoch sei schnelle Hilfe nötig: "Elf Millionen Menschen hungern in Afghanistan."
Zugleich mahnt die Präsidentin, Dauerkrisen wie etwa im Südsudan, nicht aus dem Blick zu verlieren: "Armut, Hunger, die Klimakrise und Corona verstärken einander und lassen immer mehr Menschen zurück." Die Pandemie habe gezeigt, wie sehr sich der globale Norden vom Rest der Welt entkoppelt habe.
Brot für die Welt ist das Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie. Im Jahr 2020 förderte das Werk eigenen Angaben zufolge rund 1800 Hilfsprojekte weltweit. Der Schwerpunkt lag dabei auf Ernährung und ländlicher Entwicklung.
gap/bfi
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