Auf dem Gelände des Flughafens der afghanischen Hauptstadt Kabul warten nach US-Angaben noch rund 5400 Menschen auf eine Chance zur Ausreise. US-General Hank Taylor sagte am Freitag im Pentagon, die USA könnten bis zum "allerletzten Moment" ihres Militäreinsatzes in Afghanistan Ausreisewillige ausfliegen. Die Streitkräfte hätten die Fähigkeit, "bis ganz zum Ende" des Einsatzes Menschen an Bord von Militärmaschinen mitzunehmen.
Die USA wollen bis kommenden Dienstag alle Soldaten aus Afghanistan abziehen. Zahlreiche Länder - darunter Deutschland - haben ihre Rettungsflüge aus Kabul bereits eingestellt.
Pentagon-Sprecher John Kirby sagte am Freitag, nach dem tödlichen Anschlag am Kabuler Flughafen vom Vortag drohten weitere Angriffe. Es gebe nach wie vor "konkrete, glaubwürdige Drohungen". Bei dem Selbstmordanschlag am Donnerstag waren mindestens 85 Menschen getötet worden, unter ihnen 13 US-Soldaten.
Westliche Staaten hatten nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban vor knapp zwei Wochen damit begonnen, ihre Staatsangehörigen und afghanische Ortskräfte auszufliegen. Zuletzt wurden nach US-Angaben binnen 24 Stunden 12.500 Menschen außer Landes gebracht, seit dem 14. August sind es insgesamt 105.000 Menschen. Westliche Staaten hoffen, dass die Taliban auch nach dem Ende des Militäreinsatzes am Monatsende Menschen ausreisen lassen.
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