SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz habe noch einmal klargemacht, dass er sich das durchaus mit den Linken vorstellen könne, sagte Söder. Zudem sei Scholz nur Teil eines Teams. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, ihr Stellvertreter Kevin Kühnert oder auch Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter "stehen ja nicht gerade für eine bürgerliche Politik".
Ein Linksruck droht nach Söders Überzeugung letztlich auch bei einer Ampelkoalition. Am Ende helfe da "auch ein bisschen FDP nicht viel", sagte der CSU-Vorsitzende. "Es muss jetzt über Inhalte diskutiert werden", fügte der bayerische Ministerpräsident hinzu. Es gehe bislang zu viel um "Lebensläufe, Lacher, oder wie oft jemand den anderen lobt".
Söder bekundete zudem seine Unterstützung für den CDU-Vorsitzenden und Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet: "Ich würde mir wünschen, dass alle in der Union so engagiert Wahlkampf machen, wie ich und einige andere das tun, für Armin Laschet." Der CDU-Chef "kann Kanzler und er wird auch Deutschland gut führen", sagte der bayerische Ministerpräsident. Es werde aber durch "unfaire Attacken" versucht, ihn als Person zu diskreditieren. "Wir brauchen kein Casting wer ist der Beste im Netz", betonte Söder. Es gehe vielmehr darum, wer der Beste für Deutschland sei.
Söder räumte ein, die Union müsse angesichts der Meinungsumfragen wohl "kleinere Brötchen backen". Allerdings sei noch "alles drin". Die CDU/CSU liegt in den Meinungsumfragen gleichauf mit der SPD oder liegt sogar hinter den Sozialdemokraten. Deswegen gilt der Ausgang der Bundestagswahl am 26. September derzeit als vollkommen offen. Am Sonntagabend treffen erstmals Laschet und Scholz bei einem TV-Triell mit der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zusammen.
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