Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD wird ein "Korridor für die jährliche Zuwanderung nach Deutschland in Höhe von 180.000 bis 220.000 Personen" beschrieben. Rechnet man die Zahl aus der Antwort der Bundesregierung für das gesamte Jahr 2021 hoch, würden etwa 95.000 Geflüchtete erwartet.
Das sei weit weniger, als im Koalitionsvertrag festgehalten wurde, sagte Linken-Innenexpertin Ulla Jelpke den Funke-Zeitungen. "Angesichts der weltweit gestiegenen Flüchtlingszahlen ist das eine beschämende Nachricht, denn als reiches Land wird Deutschland damit seiner Verantwortung für den Flüchtlingsschutz nicht gerecht."
Selbst wenn Deutschland 50.000 besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan aufnehmen würde, würde die von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) "willkürlich gezogene Obergrenze bei weitem" nicht erreicht, beklagte Jelpke. "Angesichts der akuten Not der Menschen müssen wir handeln und Schutzsuchende aufnehmen."
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