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Deutschland nimmt 47.400 Flüchtlinge auf

Deutschland hat im ersten Halbjahr dieses Jahres 47.400 Flüchtlinge aufgenommen.

Zugleich wurden 7360 Menschen abgeschoben, und 4374 weitere reisten freiwillig aus, weil ihr Asylantrag abgelehnt worden war: Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag zitierten.

Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD wird ein "Korridor für die jährliche Zuwanderung nach Deutschland in Höhe von 180.000 bis 220.000 Personen" beschrieben. Rechnet man die Zahl aus der Antwort der Bundesregierung für das gesamte Jahr 2021 hoch, würden etwa 95.000 Geflüchtete erwartet. 

Das sei weit weniger, als im Koalitionsvertrag festgehalten wurde, sagte Linken-Innenexpertin Ulla Jelpke den Funke-Zeitungen. "Angesichts der weltweit gestiegenen Flüchtlingszahlen ist das eine beschämende Nachricht, denn als reiches Land wird Deutschland damit seiner Verantwortung für den Flüchtlingsschutz nicht gerecht."

Selbst wenn Deutschland 50.000 besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan aufnehmen würde, würde die von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) "willkürlich gezogene Obergrenze bei weitem" nicht erreicht, beklagte Jelpke. "Angesichts der akuten Not der Menschen müssen wir handeln und Schutzsuchende aufnehmen."

pw/jm