Deutliche Mehrheiten der Befragten wünschten sich zudem eine intensivere Betreuung für benachteiligte Kinder, etwa für Schülerinnen und Schüler aus schwierigen sozialen Verhältnissen, Kinder von Alleinerziehenden oder mit Migrationsgeschichte. Die Zustimmung zur gezielten Unterstützung dieser Schülergruppen sei damit ähnlich hoch wie im Vorjahr, erklärte das Ifo.
Das allgemeine Meinungsbild zur Corona-Schulpolitik ist laut Bildungsbarometer gespalten, tendenziell aber eher negativ. Demnach benoteten 41 Prozent der Befragten die Politik in Bezug auf die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler mit der Schulnote vier oder schlechter. Nur jeder Vierte vergab die Note eins oder zwei. Vor allem Eltern aus schwierigen sozialen Verhältnissen empfanden die Schulpolitik in der Krise demnach als nur ausreichend, mangelhaft oder ungenügend.
Gut drei Viertel der Deutschen begrüßten der Umfrage zufolge die Initiative des Bundes, eine Milliarde Euro für Nachhilfeprogramme bereitzustellen, um coronabedingte Lernrückstände auszugleichen. Für verpflichtenden Förderunterricht für alle Schulkinder, beispielsweise am Nachmittag, sprachen sich 53 Prozent aus. Zusätzliche Förderkurse nur für leistungsschwächere oder aus schwierigen Verhältnissen stammende Kinder befürworteten 68 beziehungsweise 66 Prozent de r Befragten.
77 Prozent der erwachsenen Deutschen wünschten sich, Computer und Tablets auch nach der Pandemie weiter in den Unterricht zu integrieren. Ähnlich groß sei die Zustimmung zu digitalen Lernplattformen oder Onlinesprechstunden zwischen Eltern und Lehrkräften. Mit 13 bis 16 Prozent lehnte nur eine Minderheit der Befragten ab, die digitalen Formate auch künftig weiter einzusetzen.
Das ifo-Bildungsbarometer ist eine repräsentative Meinungsumfrage unter erwachsenen Deutschen zu bildungspolitischen Themen. Für die seit 2014 jährlich erhobene Untersuchung wurden im Mai und Juni dieses Jahres mehr als 4000 Menschen im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt.
ruh/cfm
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