Für extreme Fälle von Desinformation seien außerdem weitgehende Reaktionsoptionen zur Sicherung des Ablaufs der Wahl entwickelt worden, fügte Thiel an. Wenn es "ganz hart" komme, gebe es eine Reihe von "Dingen", die veranlasst würden, "um die Bürger und Bürgerinnen von den wahren Sachverhalten zu unterrichten". Er werde auf Einzelheiten öffentlich allerdings nicht näher eingehen. Die Bundestagswahl am 26. September wird auch von Befürchtungen über massivere Stör- und Sabotageversuche durch Cyberangriffe oder Fakenews-Kampagnen begleitet.
Die Behörden stellen sich seit längerem darauf ein. Die Bundeswahlleitung wird laut Thiel bei der aktuellen Lagebeobachtung zu möglichen Desinformationskampagnen von den deutschen Sicherheitsbehörden, dem Bundesinnenministerium sowie der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt. Dazu kommt demnach noch die eigene regelmäßige Social-Media- und Presseauswertung. Auch internationale Organisationen hätten der Unterstützung bei der Frühwarnung angeboten, sagte Thiel weiter.
Auch für den Fall massiver Cyberangriffe hätten die Behörden vorgesorgt, versicherte Thiel. Alle Systeme seien "mehrfach gesichert", es gebe "Ausfallszenarien" für "alle erdenklichen" Ereignisse. Eine Verfälschung des amtlichen Endergebnisses der Bundestagswahl sei ohnehin unmöglich. Das amtliche Wahlergebnis nach vier bis fünf Wochen werde ohne Rückgriff auf Netze ermittelt und übertragen, sämtliche Stimmzettel würden für etwaige Prüfungen jahrelang aufgehoben. "Da ist keine Technik mehr im Spiel."
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