Wie Söder sagte, sprach der CSU-Vorstand Unionskanzlerkandidat Armin Laschet "Solidarität und hundertprozentige Rückendeckung" aus. Wie Laschet derzeit dargestellt werde, finde er "ausdrücklich unfair", sagte Söder. "Er ist ein starker Ministerpräsident, er ist aus meiner Sicht ein überzeugender Kanzlerkandidat."
Söder sagte, die Union wolle nun beim am Freitag kommender Woche beginnenden CSU-Parteitag und dann beim nächsten Triell der Kanzlerkandidaten am Sonntag in einer Woche die Stimmung umkehren. "Es gibt eine Menge zu tun - und ja, die Zeit wird knapp", sagte Söder.
Neben der Motivation der Wahlkämpfer sei es nun wichtig, nicht aufzugeben. Söder warnte erneut vor einer linken Bundesregierung. Dies werde zu deutlich höheren Steuern und im Ergebnis zu mehr Arbeitslosigkeit sowie zu deutlich höheren Schulden führen, sagte der CSU-Chef.
Sollte die Union nach der Bundestagswahl in eine Jamaika-Koalition mit FDP und Grünen gehen, gehe es für ihn darum, "vielen Grünen-Forderungen die Zähne zu ziehen". Söder forderte SPD und Grüne auf, so wie Laschet nun auch ein Wahlkampfteam vorzustellen. Die Menschen wollten wissen, wer zu den Teams gehöre.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, der Spitzenkandidat der Partei ist, sagte mit Blick auf die verbleibende Zeit bis zur Wahl, es gehe "um Mut und Mobilisierung." Alle Unterstützergruppen der Union müssten nun mobilisiert werden. Auch Dobrindt sagte, er setze große Hoffnungen auf das Triell am Sonntag in einer Woche im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Der CSU-Vorstand bereitete neben dem Wahlkampf-Schlussspurt auch den Parteitag vor, der am Freitag und Samstag kommender Woche in Nürnberg stattfindet. Dabei wird es auch Vorstandswahlen geben.
Wie Söder sagte, soll die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger neue stellvertretende CSU-Chefin werden und Martin Sailer ersetzen. Söder erklärte den Wechsel damit, dass nach der Parteisatzung ein Stellvertreter jünger als 40 Jahre sein muss - Sailer ist 51 Jahre, Albsteiger 37 Jahre alt.
ran/cfm
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