Münster - (SMS) - "Stadt.Raum.Leben: Münsters Mitte Machen" – Unter diesem Motto sucht die Stadt Münster gemeinsam mit zahlreichen Beteiligten nach Antworten auf die Frage: Wie können wir die Innenstadt zukunftsfähig machen? Priorität haben dabei in den nächsten zwei Jahren das Ausprobieren und der Dialog mit allen, die ihr Wissen und ihre Interessen einbringen wollen. Den Auftakt macht vom 17. bis 26. September das "Reallabor Wolbecker Straße".
Auch wenn der Verdacht naheliegt, den Anstoß für das Programm gab nicht Corona mit den bekannten Auswirkungen auf die Städte. Münster stellt sich bereits seit Jahrzehnten der Herausforderung, die Innenstadt mit ihrer Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus zukunftsfähig zu halten. "Innenstadt ist mehr" war zuletzt ein Ergebnis des Prozesses "MünsterZukünfte". Das und was Innenstadt "mehr" kann, soll jetzt mit neuen Formaten offen diskutiert und konkretisiert werden. Nutzungs- und Interessenskonflikte sind dabei unvermeidbar, Luftschlösser und Fehler auch. Das ist in dem kreativen Veränderungsprozess nötig und gewollt, um neue Ideen und nachhaltige Lösungen zu finden.
Mitmachen sollen alle, die ihre Kenntnisse, ihre Fragen und Bedürfnisse einbringen können, ob Hausbesitzerin oder Kaufmann, Pendler oder Mieterin, Künstlerin oder Erzieher. Bei den Dialogtagen am ersten Oktoberwochenende werden die Ideen und das Erfahrungswissen der Menschen eingesammelt. Dazu wird es in der Innenstadt an verschiedenen Stellen die Möglichkeit geben, sich zu informieren und eigene Vorschläge zu machen. Schon ab Mitte September kann man im Reallabor Wolbecker Straße ganz konkret vor Ort am Zukunftsdialog teilnehmen.
Reallabor Wolbecker Straße
Die Wolbecker Straße ist Hauptverkehrsachse und urbaner Alltagsraum zugleich. Wie kann sie an Sicherheit und Aufenthaltsqualität gewinnen, ohne an Funktionalität zu verlieren? Das ist Thema im Reallabor vom 17. bis 26. September. Zwischen Eisenbahnbrücke und Hansaplatz verändert die Straße ihr Gesicht nach dem Motto: Erst testen, dann planen. Bis zur Dortmunder Straße gehört auch der Radweg dann allen, die zu Fuß unterwegs sind. Fahrräder dürfen nur noch die Straße nutzen, wo das Tempo auf 20 km/h reduziert wird. Und kreative Köpfe können auf Parkplätzen entlang der Straße ihre Ideen zur Zukunft der Straße präsentieren. Anwohnerinnen und Anwohner können sich über das Kontaktformular auf der Webseite melden.
Das ungewohnte Ambiente soll zum Austausch motivieren: Zum Beispiel am wandernden Marktstand, hier freuen sich das Reallabor-Team und Fachleute aus der Verwaltung auf das Gespräch mit allen, denen die Wolbecker am Herzen liegt – in der Mittagszeit auch gern beim Essen. Oder im Wolbecker Salon, wo auf dem Rewe-Parkplatz große Fragen auf lokale Lösungen runtergebrochen werden. Oder an der Interaktionswand unter der Eisenbahnbrücke, weil Offline anregender sein kann als Online.
Am Abschlusswochenende werden Ideen und Visionen auf dem Hansaplatz präsentiert, wo sie nochmal intensiv diskutiert werden können. Sodann fließen die Ergebnisse des Reallabors in einen Strategieplan ein als Basis für die künftige Gestaltung der Straße.
Aktuelles im Netz
Erste Erfahrungen mit der Kombination Ausprobieren und Beteiligen sammelt die Stadt derzeit schon bei verschiedenen Verkehrsversuchen und mit den Rundgängen im Martiniviertel. Perspektivisch passen unter "Münsters Mitte Machen" auch die Zukunft anderer Plätze und Quartiere wie Domplatz oder Frauenstraße als Verbindung zwischen Altstadt und Schloss. Alle aktuellen Veranstaltungen und Entwicklungen finden sich im Netz unter: www.stadt-muenster.de/muenstersmittemachen
Foto Wolbecker Straße heute:
"Erst testen, dann planen" heißt es vom 17. bis 26. September im Reallabor. Hier sind Ideen und Lösungen für die Zukunft der Wolbecker Straße gefragt.
Foto: Stadt Münster / Ralf Emmerich.
Foto Münsters Mitte Machen:
Oberbürgermeister Markus Lewe (r.) und Stadtbaurat Robin Denstorff setzen auf Versuch und Dialog, wenn es darum geht, die Innenstadt zukunftsfähig zu machen.
Foto: Stadt Münster / Ralf Emmerich.