Der Regierungschef sicherte den Betroffenen zugleich erneut jede erdenkliche Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen und beim langwierigen Wiederaufbau zu. "Wir bleiben bei Ihnen, wir stehen an Ihrer Seite." Er verspreche, dass dies auch gelte, "wenn die Scheinwerfer weg sind". Das sei das Land den Opfern schuldig.
"Jedes Haus, jedes Dorf, jedes Unternehmen soll wiedererstehen", sagte Laschet unter Verweis auf den von Bund und Ländern gemeinsam aufgelegten Aufbaufonds über 30 Milliarden Euro. Es sei die größte Wiederaufbauleistung seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Bewältigung materiellen Folgen jedoch sei nur ein Teil. "Die Wucht der Naturgewalt hat Wunden hinterlassen, die sich nur langsam schließen werden - einige Narben sind so tief, dass sie bleiben."
Extreme Starkregenfälle hatten Mitte Juli schwere Überflutungen an Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgelöst, die ganze Ortschaften verwüsteten. In Nordrhein-Westfalen starben nach Angaben der Landesregierung 49 Menschen, acht weitere Bürger des Landes verloren ihr Leben im benachbarten Rheinland-Pfalz. Während der Gedenkstunde wurden die Namen in einem Videofilm eingeblendet, auch Kerzen erinnerten an die Toten. Dazu kam eine Schweigeminute.
Unter den Gästen waren auch Angehörige der Opfer sowie Vertreter der vielen tausend Rettungskräfte und Helfer. Laschet sprach von einer "überwältigenden Hilfsbereitschaft". Landtagspräsident André Kuper (CDU) bezeichnete deren Einsatz als "selbstlos". Auch die Solidarität nach der Flut werde in Erinnerung bleiben, fügte er an.
Den Angehörigen der Verstorbenen sprach Kuper das "tief empfundene Beileid" des Landtags und aller Bürger aus. "Das Parlament wird die Geschehnisse aufarbeiten, unabhängig von Wahlterminen", sagte der Landtagspräsident. Als Vertreterin der Rettungskräfte rief die leitende Notärztin Nicole Didion in der Gedenkveranstaltung dazu auf, bei der Hilfe für die Betroffenen nicht nachzulassen. Diese Solidarität sei es, die ihnen "Kraft" und "Hoffnung" geben könne.
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