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Unabhängigkeit von der NASA

Astronaut Matthias Maurer für Allflüge mit europäischen Raketen

Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer hat sich vor Beginn seiner Weltraummission für die Idee ausgesprochen, mit europäischen Raketen ins All zu fliegen, um unabhängig von der Nasa zu sein. "Natürlich möchte ich, dass Europa einen unabhängigen Zugang für Astronauten ins All hat", sagte der 51-Jährige am Freitag in Berlin. Europa müsse das gemeinsam schaffen. "Wir fliegen gemeinsam ins All und nicht, wie bislang, per Anhalter durch die Galaxis."

Maurer soll Ende Oktober an Bord einer Raumkapsel des privaten US-Unternehmens SpaceX zur ISS starten. Er nimmt als Vertreter des Astronautenkorps der Europäischen Weltraumagentur (ESA) an der Mission "Cosmic Kiss" teil. Mit ihm fliegen die Nasa-Astronauten Raja Chari und Thomas Marshburn sowie die Nasa-Astronautin Kayla Barron. Nach sechs Monaten in der Schwerelosigkeit soll Maurer im April zur Erde zurückkehren.

Während seiner Zeit im All werden Maurer und die anderen Astronauten rund hundert Experimente in Schwerelosigkeit vornehmen, darunter 36 von Universitäten und aus der Industrie in Deutschland. Dazu gehört unter anderem ein Anzug zum Muskelaufbau, der durch elektrische Impulse die Muskeln zusätzlich stimulieren soll.

Bei den Experimenten werde viel Neues heraus kommen, zeigte sich Maurer überzeugt. "Wir wissen seit Corona, wie wichtig es ist, in Grundlagenforschung zu investieren", sagte er. "Wir müssen auf unsere Planeten wesentlich besser aufpassen als bisher."

Die Raumfahrt sei für die Nachhaltigkeit unglaublich wichtig, sagte Thomas Jarzombek (CDU), Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt. "Wir werden sicherlich noch für Aufsehen sorgen mit Vorschlägen, wie wir die Raumfahrt besser nutzen können, um zu verstehen, wie der Klimawandel genau funktioniert und wie man ihn effektiv bekämpfen muss." ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher betonte, dass Nachhaltigkeit ein Topthema bei der ESA sei. So würden beispielsweise neue Antriebe getestet.

Maurer wurde von Jarzombek und Aschbacher am Freitag in Berlin verabschiedet. Beide wünschten ihm viel Erfolg. Maurer, der am Samstag nach Kalifornien aufbrechen wird, werde "zahlreiche technisch und wissenschaftlich hoch anspruchsvolle Experimente durchführen, die für unser modernes Leben auf der Erde und im All gleichermaßen relevant sind", sagte Jarzombek.

ald/cfm