Das spannende Motto öffnet den Blick auf manch Ungewöhnliches, auf Täuschendes, aber auch auf das Original. Die Illusion ist wichtiger Bestandteil der Architektur – im Barock im Zusammenspiel von Baukunst, Malerei und Plastik, im Klassizismus oder Historismus mit Rückblick auf längst vergangene Epochen und beispielsweise in der Selbstdarstellung in nationalsozialistischer Zeit. Die Moderne dagegen ist geprägt durch den Funktionalismus, die Ehrlichkeit in der Zurschaustellung der verwendeten Materialien.
Beispiele zu "Sein und Schein" in Münster gibt es viele: Ist tatsächlich alles Barock und Schlaun? Was ist wirklich alt, was Wiederaufbau und was steckt hinter barockem Äußeren? Lassen Sie sich überraschen an Erbdrostenhof, Clemenskirche und Überwasserschule.
Die Wahrnehmung wird irregeführt, wenn aus einem Silospeicher Büroräume werden, aus einem Bauernhof ein Kulturort mit Seminarräumen. Ein wichtiges Thema in Münster ist auch die Konversion militärischer Bauten – ob die Wandlung der Reiterkaserne zum Leonardo-Campus oder des Heeresverpflegungshauptamtes zur Speicherstadt. Ganz zu schweigen vom Wohnen in der York- oder Oxford-Kaserne.
Also: Nutzen Sie den 12. September zu einem Blick hinter die Fassaden, gehen Sie dem Schein auf den Grund und lassen Sie sich an dem einen oder anderen illusionären Ort „enttäuschen“.
Der Denkmaltag findet in diesem Jahr nicht nur digital, sondern auch wieder vor Ort statt. Bitte beachten Sie die aktuellen Schutzmaßnahmen. Halten Sie Abstand, tragen Sie ggf. eine Maske und achten Sie auf eventuell erforderliche Anmeldungen.
Foto: Eulenturm
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Stadt Münster