Während des jüdischen Chanukka-Festes ist im US-Bundesstaat New York ein Anschlag auf das Haus eines Rabbiners verübt worden, der von Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntag als "Terrorakt" eingeordnet wurde. Bei dem Stichwaffenangriff in Monsey wurden nach Angaben der jüdischen Organisation OPJAC in der Nacht fünf chassidische Juden verletzt, zwei von ihnen lebensgefährlich. Der mutmaßliche Angreifer wurde nach Polizeiangaben festgenommen, ein Fahrzeug wurde beschlagnahmt.
"Dies ist ein Terrorakt. Ich denke, dies sind einheimische Terroristen. Sie versuchen, Angst zu verbreiten", sagte Cuomo vor Journalisten in Monsey, 50 Kilometer nördlich von New York City. Angetrieben von Hass begingen die Täter "Massenangriffe", sagte Cuomo mit Verweis auf frühere Angriffe gegen jüdische Einrichtungen.
Der Angreifer verübte seine Tat während einer Feier zum jüdischen Chanukka-Fest. In Monsey lebt eine große jüdische Gemeinde. Sie stellt mit 90.000 Einwohnern rund ein Drittel der Bevölkerung. Laut der Organisation Orthodox Jewish Public Affairs Council (OJPAC) schwebten zwei Verletzte in Lebensgefahr. Der Augenzeuge Aron Kohn beschrieb die Tatwaffe als eine Machete von der "Länge eines Besenstiels". "Ich habe um mein Leben gebetet", sagte der 65-Jährige.
Yossi Gestetner, Mitbegründer der Organisation OJPAC im Hudson-Tal, sagte der Zeitung "New York Times", einer der Verletzten sei ein Sohn des Rabbiners. "Viele dutzend Menschen waren in dem Haus", sagte Gestetner. Dort sei das jüdische Lichterfest gefeiert worden.
Gouverneur Cuomo verurteilte den Angriff. Er sei "entsetzt" über die "abscheuliche und feige Tat". In New York gebe es "keine Toleranz für Antisemitismus". Cuomo teilte mit, er habe die Abteilung für Hasskriminalität der Polizei eingeschaltet, der Angreifer müsse mit "der ganzen Härte des Gesetzes" bestraft werden.
Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio twitterte, jedes erdenkliche Mittel müsse genutzt werden, "um diese Angriffe ein- für allemal zu stoppen". Der Direktor der Anti-Defamation-Liga, Jonathan Greenblatt, forderte verstärkte Schutzmaßnahmen für die jüdische Gemeinschaft.
Israels Präsident Reuven Rivlin zeigte sich ebenfalls schockiert. Er rief dazu auf, das "Übel" des Antisemitismus gemeinsam zu bekämpfen, das "rund um die Welt" eine Gefahr darstelle.
In den USA hat hat die antisemitische Gewalt in den vergangenen Jahren zugenommen. Betroffen davon ist auch der Großraum New York. Am 10. Dezember hatten zwei Angreifer in Jersey City vier Menschen getötet. Im Oktober 2018 ermordete ein 46-jähriger Angreifer in einer Synagoge in Pittsburgh elf Menschen.
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Kena Betancur / © Agence France-Presse