Die Vereinten Nationen warnen seit längerem vor einer "humanitären Katastrophe" am Hindukusch. Bereits vor der Machtübernahme der Taliban infolge des Abzugs der westlichen Truppen aus Afghanistan war das Land auf internationale Hilfe angewiesen. Viele Leistungen wurden angesichts der Rückkehr der Taliban an die Macht jedoch eingefroren.
Die UN-Hilfsprogramme sollen nun weiterlaufen und nach Möglichkeit aufgestockt werden. Guterres hatte deshalb die Geberkonferenz einberufen. Den akuten Bedarf bezifferte er auf 606 Millionen Dollar.
Deutschland steuerte nach Angaben von Außenminister Heiko Maas (SPD) 100 Millionen Euro bei und stellt weitere 500 Millionen Euro in Aussicht. Die Gesamtsumme von 600 Millionen Euro möglicher Hilfen für Afghanistan hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits beim Gipfeltreffen der G7-Staaten im August genannt.
Die westliche Staaten lehnen bisher die Zusammenarbeit mit der von den Taliban in Kabul vorgestellten Regierung oder deren offizielle Anerkennung ab. Deutliche Kritik kam auch aus dem Iran. Das vorgestellte Kabinett in Kabul repräsentiere nicht alle Afghanen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran am Montag.
Der Iran hatte während der ersten Herrschaft der Taliban ab 1996 ein schwieriges Verhältnis zu den Islamisten und erkannte die Regierung auch damals nicht an. Nachdem es in den vergangenen Monaten eine Annäherung zu geben schien, hatte Teheran die Taliban Anfang September für ihren Angriff Widerstandskämpfer im Pandschirtal scharf kritisiert.
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