Im ersten Wahlgang hatte Haseloff zuvor die erforderliche Mehrheit um eine Stimme verfehlt, obwohl die künftigen Koalitionäre von CDU, SPD und FDP zusammen 56 Abgeordnete und damit eine komfortable Mehrheit haben. 49 Stimmen wären für eine Wahl im ersten Durchgang nötig gewesen. Einige Abgeordnete aus den eigenen Reihen verweigerten Haseloff zunächst allerdings die Gefolgschaft - ihm fehlten ganze acht Stimmen aus dem schwarz-rot-gelben Lager.
Haseloff ist seit 2011 Regierungschef in Sachsen-Anhalt. Auch bei seiner Wiederwahl vor fünf Jahren, im Frühjahr 2016, war Haseloff zunächst im ersten Wahlgang durchgefallen und hatte erst im zweiten Anlauf die nötige Mehrheit erhalten.
Bei der zurückliegenden Landtagswahl am 6. Juni wurde die CDU mit deutlichem Abstand stärkste Partei. Für die Christdemokraten, die in den vergangenen fünf Jahren mit SPD und Grünen regiert hatten, gab es nach der Wahl rechnerisch verschiedene Optionen für eine Regierungsbildung.
Die CDU-Landesspitze sondierte auch mit ihren bisherigen Partnern von den Grünen, zu einer Neuauflage der Zusammenarbeit kam es aber nicht. Nach wochenlangen Verhandlungen unterzeichneten CDU, SPD und FDP am vergangenen Montag den gemeinsamen Koalitionsvertrag.
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