Die Berliner Philharmoniker und ihr Chefdirigent Kirill Petrenko werden Botschafter der UNO-Flüchtlingshilfe.
Damit sind sie die erste Organisation, die diesen Status erhält und die dem „Circle of Friends“ der UNO-Flüchtlingshilfe beitritt.
Mit einem Konzert zur Unterstützung der UNO-Flüchtlingshilfe am 19. September 2021 startet die neue Partnerschaft. Kirill Petrenko dirigiert die Berliner Philharmoniker in einem moderierten Familienkonzert rund um die Ballettmusik »Feuervogel« von Igor Strawinsky.
Der Spendenerlös aus einem Teil der Eintrittskarten, der Versteigerung von im Konzert entstandenen Zeichnungen des Illustrators Reinhard Kleist sowie vor Ort gesammelte Spenden kommen der UNO-Flüchtlingshilfe zugute.
Die UNO-Flüchtlingshilfe ist der deutsche Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Sie setzt sich seit über 40 Jahren für Menschen auf der Flucht ein.
Von 2007 bis September 2020 waren die Berliner Philharmoniker sowie ihre jeweiligen Chefdirigenten Sir Simon Rattle und Kirill Petrenko bereits internationale Botschafter von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. In den 13 Jahren dieser erfolgreichen Partnerschaft gab es unter anderem Projekte in Aserbaidschan und Haiti, Sonderkonzerte für die Syrien-Nothilfe und die Nothilfe in Japan nach dem verheerenden Tsunami 2011. Ein ganz besonderes Ereignis war zuletzt das Europa-Konzert im Mai 2020, bei dem über 250.000 € Spendengelder für Kinder auf der Flucht zusammenkamen.
Mit dem neuen Partner, der UNO-Flüchtlingshilfe, setzen die Berliner Philharmoniker ihr Engagement fort, Menschen in der Not zu helfen. Die Berliner Philharmoniker haben bisher im Rahmen ihrer Initiative für Geflüchtete, die 2016 auf Anregung des Orchesters entstanden ist, verschiedenste Projekte für alle Altersgruppen durchgeführt. Dazu gehören u.a. Besuche von geöffneten Generalproben, Freikartenkontingente für Konzerte, Mitmachangebote bei Education-Projekten sowie Auftrittsmöglichkeiten für Exil-Musikerinnen und -Musiker in Zusammenarbeit mit Orchestermitgliedern.
»Gegenwärtig sind 82,4 Millionen Menschen unter für uns unvorstellbaren Bedingungen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Hunger. Sie nehmen dabei große Gefahren und Strapazen auf sich, viele verlieren ihr Leben.
Wir möchten künftig als musikalische Botschafter die so wichtige Arbeit der UNO-Flüchtlingshilfe aktiv unterstützen. Wir teilen die Überzeugung, dass die Würde jedes Menschen unantastbar ist und dass es zum Zusammenhalt einer aktiven Zivilgesellschaft gehört, sich für alle einzusetzen, die Schutz und Hilfe suchen« ,sagt Andrea Zietzschmann, Intendantin der Stiftung Berliner Philharmoniker.
»Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir uns als Kulturorganisation auch gesellschaftlich engagieren. Dass in unseren Zeiten so viele Menschen aus ihrer Heimat flüchten müssen, bewegt mich sehr. Durch unsere Zusammenarbeit mit der UNO-Flüchtlingshilfe wollen wir dazu beitragen, die Aufmerksamkeit für Menschen auf der Flucht und ihre Schicksale zu erhöhen, indem wir diese Kooperation mit Leben und Musik füllen. Ich werde mich so oft wie möglich selbst einbringen, wie zum Beispiel an diesem Sonntag bei einem Sonderkonzert zur Unterstützung der UNO-Flüchtlingshilfe, bei dem wir den Feuervogel von Igor Strawinsky für Familien aufführen und erläutern werden«, sagt Kirill Petrenko, Chefdirigent und Künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker.
»Wir wollen die Kommunikations- und Strahlkraft unseres Orchesters sowie die internationale Sprache der Musik nutzen, um sowohl in unserer Heimatstadt Berlin als auch auf unseren weltweiten Tourneen möglichst viele Menschen auf die Arbeit der UNO-Flüchtlingshilfe hinzuweisen und zu Spenden aufzufordern. Uns ist klar, in welch privilegierter Situation wir uns befinden. Es ist uns ein Anliegen, dass Menschen auf der Flucht die Perspektive einer sicheren und würdevollen Zukunft erhalten«, so Stefan Dohr, Solo-Hornist und Orchestervorstand der Berliner Philharmoniker.
»Gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern wollen wir in den kommenden
Jahren einen Unterschied für Geflüchtete machen und zeigen, dass wir alle etwas
tun können. Alle Schutzsuchenden sollten ein menschenwürdiges Leben führen und
ihr Schicksal wieder in die eigene Hand nehmen können«, so Peter Ruhenstroth -Bauer,
Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
UNO-Flüchtlingshilfe