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Mädchen von weiterführenden Schulen ausgeschlossen

In Afghanistan sind Mädchen vom Unterricht an weiterführenden Schulen vorerst ausgeschlossen.

Die regierenden radikalislamischen Taliban riefen "alle männlichen Lehrer und Schüler" auf, ab Samstag wieder zur Schule zu gehen. Lehrerinnen und Schülerinnen erwähnten die Islamisten nicht.

Sekundarschulen in Afghanistan, deren Schüler in der Regel zwischen 13 und 18 Jahre alt sind, sind häufig nach Geschlechtern getrennt. Während der Corona-Pandemie waren sie wiederholt von Schließungen betroffen. Nach der Machtübernahme der Taliban blieben sie zunächst zu.

Die Grundschulen haben bereits wieder geöffnet. Jungen und Mädchen besuchen meist getrennte Klassen. Auch einige Lehrerinnen haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Taliban erlauben Frauen grundsätzlich auch den Zugang zu Privatuniversitäten, allerdings mit strengen Einschränkungen in Bezug auf Kleidung und Bewegungsfreiheit.

Während der ersten Taliban-Herrschaft zwischen 1996 und 2001 waren Frauen in Afghanistan weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt. Sie durften das Haus nur in Begleitung männlicher Angehöriger verlassen. War eine Frau allein unterwegs, drohten ihr Peitschenhiebe.

Die neue Taliban-Führung hat eine weniger strikte Auslegung des islamischen Rechts zugesagt und angekündigt, die Rechte von Frauen zu achten. Allerdings wurden Frauen seit der Machtübernahme angewiesen, zu ihrer eigenen Sicherheit zu Hause zu bleiben und nicht zur Arbeit zu kommen, bis eine Geschlechtertrennung umgesetzt werden kann.

Das Frauenministerium der afghanischen Regierung ersetzten die Islamisten durch ein "Tugendministerium". Eine derartige Behörde war während der ersten Taliban-Herrschaft Ende der 90er Jahre etwa für Auspeitschungen von Frauen verantwortlich.

pe/jep