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Weltweite Megapartys läuten Jahrzehnt der großen Herausforderungen ein

Trotz der großen Herausforderungen und Probleme, vor denen die Menschheit im neuen Jahrzehnt steht, haben weltweit Millionen von Menschen auf Straßen und Plätzen in das Jahr 2020 hineingefeiert

Gigantische Silvesterpartys von Sydney über Berlin und Paris bis New York und Rio: Trotz der großen Herausforderungen und Probleme, vor denen die Menschheit im neuen Jahrzehnt steht, haben weltweit Millionen von Menschen auf Straßen und Plätzen in das Jahr 2020 hineingefeiert. Eine der größten Feiern fand in der deutschen Hauptstadt statt, wo Hunderttausende zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule das offizielle Feuerwerk bestaunten.

Klimawandel und Umweltvernichtung, kriegerische Konflikte und Massenproteste, Flüchtlingsnot und soziale Ungleichheit: All diese Themen wurden bei den Silvesterpartys zwar nicht komplett verdrängt, sollten aber die Feierstimmung nicht trüben. "Die 20er Jahre können gute Jahre werden", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer Neujahrsansprache. Sie sagte unter anderem zu, all ihre Kraft für den Kampf gegen die Erderwärmung einzusetzen.

Bei der größten deutschen Silvesterparty auf der Berliner Festmeile ging es laut Polizei überwiegend friedlich zu. Noch vor Mitternacht wurden alle Zugänge geschlossen, weil die Zone nach Angaben der Polizei "voll" war. Auf dem Festgelände waren keine Feuerwerkskörper und Böller erlaubt.

Wegen schwerster Brandverletzungen durch Feuerwerkskörper waren aber im Unfallkrankenhaus Berlin die Chirurgen in der Silvesternacht im Dauereinsatz. Am Mittwoch wurden nach Angaben einer Sprecherin noch 25 Menschen stationär behandelt. Unter den Verletzten waren demnach auch sechs Minderjährige, der Jüngste vier Jahre alt.

Für die Feuerwehr in der Hauptstadt war es die "arbeitsreichste Nacht des Jahres". Sie absolvierte zwischen 19.00 Uhr abends und 06.00 Uhr morgens 1523 Einsätze. Die Polizei meldete 2039 Einsätze zwischen 18.00 und 06.00 Uhr. 

Verletzte und sogar Tote gab es auch in Frankreich und Italien: Im nordostfranzösischen Haguenau wurden ein 30-Jähriger getötet und 50 weitere Menschen durch die Explosion von Feuerwerkskörpern verletzt. Französische Behördenvertreter kritisierten vor diesem Hintergrund den liberalen Böllerverkauf in Deutschland, von wo aus Feuerwerkskörper oft ohne Genehmigung nach Frankreich eingeführt würden. In Italien starb ein 27-jähriger Mann im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Pyrotechnik, insgesamt 204 Menschen wurden verletzt.

Eine der ersten Millionenmetropolen, in denen das neue Jahrzehnt begann, war Sydney. Dort gab es wie üblich ein gigantisches Feuerwerk am Hafen - ungeachtet der verheerenden Buschbrände, die Australien seit Wochen heimsuchen.  

Zu gewalttätigen Konfrontationen kam es erneut in Hongkong, das seit einem halben Jahr von Protesten gegen die  Peking-treue Regierung erschüttert wird. Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vor. 

In Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang versammelten sich zahlreiche Menschen zu einem Konzert, Tanzdarbietungen und einem Feuerwerk. Machthaber Kim Jong Un verkündete, dass sich sein Land nicht mehr an das 2018 verkündete Moratorium für Atomversuche und Tests von Interkontinentalraketen halten werde. 

In Europa fanden einige der größten Silvesterpartys in Paris und London statt. Die seit Wochen andauernden Streiks im Verkehrssystem gegen die Rentenreformpläne von Staatschef Emmanuel Macron hinderten zehntausende Menschen nicht daran, auf der Prachtstraße Champs-Elysées zusammenzuströmen. Macron kündigte in seiner Neujahrsansprache an, an seinen Reformplänen festzuhalten. 

In London verfolgten tausende Partygänger an der Themse das Feuerwerk. Um Mitternacht erklangen die Glocken von Big Ben, des berühmten Turms am Parlamentssitz - sie läuteten für Großbritannien ein Jahr ein, in dem es die EU verlassen dürfte.

In New York fand vor zahlreichen Feiernden am Times Square die traditionelle Silvesterparty statt. Rio de Janeiro in Brasilien läutete mit geschätzt drei Millionen Feiernden das neue Jahr ein, wo an der berühmten Copacabana das traditionelle Feuerwerk gezündet wurde.

jep/cp

© Agence France-Presse